Der Aufbau der URLs eines Shops kann dem Kunden und der Suchmaschine entgegenkommen. Ein Shop-Relaunch bietet eine optimale Möglichkeit, um die URL-Struktur des Shops zu überarbeiten. Dabei sollte man bei der Überführung der alten Seiten in die neue URL-Struktur aber einige Punkte beachten, damit der Übergang sauber abläuft und kein Ranking-Nachteil entsteht.
Bei dem Aufbau der URLs des Shops kommt es nicht nur darauf an, dass die Suchmaschinen sie leicht handhaben können. Auch der Nutzer und Kunde sollte im Idealfall die URLs intuitiv verwenden können. ‚Sprechende‘ URLs sind übersichtlich und leicht verständlich – so ist beispielsweise eine Adresse wie www.shop.de/schuhe/stiefel/marke-modell besser als www.shop.de/product/abc123xyz. Für Suchmaschinen wie Google ist eine solche URL günstig, da kürzere URLs besser gerankt werden und eine sprechende URL die wichtigen Keywords enthält. Wenn bereits vor dem Relaunch übersichtliche URLs verwendet werden, bietet es sich natürlich an, die alte URL-Struktur für den neuen Shop zu behalten.
Die Shop-URLs sollten auch ‚hackable‘ sein, also wenn der Kunde den hinteren Teil entfernt, sollte er in die darüber liegende Verzeichnisebene gelangen. Nimmt er also bei dem obigen Beispiel den Teil „/stiefel/marke-modell“ weg, sollte er in die Produktkategorie Schuhe gelangen. Ist die URL sprechend, kurz und leicht zu merken, kommt das sowohl dem Kunden als auch der Suchmaschine entgegen. Wie bereits in Teil 4 beschrieben, sollten Produkte aber nicht unter verschiedenen URLs erreichbar sein. Findet man ein und dasselbe Produkt unter www.shop.de/freizeit/produkt-x, www.shop.de/schuhe/produkt-x und www.shop.de/neu/produkt-x, führt das zu internem Duplicate Content.
URL-Überführung mit 301 und 410
Bei dem Relaunch des Shops ist es wichtig, dass alle Seiten nahtlos in die URL-Struktur des neuen Shops überführt werden. Grundlegend hierbei sind die HTTP-Statuscodes, die anzeigen, was mit der jeweiligen Seite geschehen ist. Der wohl bekannteste Statuscode ist 404 – Seite nicht gefunden. Die Fehlerseite ist wohl schon jedem Internetnutzer in seinem Leben über den Weg gelaufen. Für einen Shop-Relaunch gibt es zwei andere Codes, die sehr nützlich sind: 301 und 410.
Werden Seiten in den neuen Shop übernommen, kommt der Code 301 zu tragen. Dieser signalisiert: „Moved Permanently“, zeigt also an, dass die angeforderte Seite ab sofort unter einer anderen Adresse bereitsteht und die alte Adresse nicht länger gültig ist. Die neue Adresse muss im „Location“-Header-Feld angegeben werden – dieser Redirect kommt nicht nur den Kunden, sondern auch den Suchmaschinen, entgegen. Wird eine Seite aus dem alten Shop nicht in den neuen übernommen, bietet sich der Code 410 an. Er zeigt, dass die angeforderte Seite nicht länger besteht und dauerhaft entfernt wurde. Durch die Verwendung dieser beiden Codes lassen sich die relevanten Seiten sauber in die neue URL-Struktur überführen, der 301-Redirect sollte dabei idealerweise weitestgehend automatisiert erfolgen.
Bei dem Aufbau der URLs eines Shops lassen sich also einige Vorteile für die Suchmaschinenoptimierung, aber auch der Bedienfreundlichkeit des Shops gewinnen. Kurze, sprechende URLs bringen für das Ranking bei Google Vorteile und lassen sich auch vom Kunden des Shops einfacher handhaben und merken. Durch die richtige Verwendung der HTTP-Statuscodes lässt sich die Überführung der alten Seiten in die URL-Struktur des neuen Shops sauber und nahtlos durchführen.
Artikelreihe Shop-Relaunch:
Teil 1: Wieso sollte ich alles umbauen?
Teil 2: Die Panung entscheidet
Teil 3: Ran an die Technik
Teil 4: Bloß kein Duplicate Content!
Teil 5: URLs richtig handhaben
Teil 6: Mobil erreichbar sein
Teil 7: Marketing-Grundlagen schaffen
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