Viele Unternehmen haben in der Coronakrise mit Umsatzeinbußen zu kämpfen und sind teils auf staatliche Hilfen angewiesen, nicht wenigen droht eine Insolvenz. Die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht wurde zudem Ende Januar für Firmen, die auf Auszahlungen aus den Coronahilfen warten, erneut bis Ende April verlängert. All das hat Auswirkungen und schürt bei Unternehmen die Angst, dass ausstehende Rechnungen nicht beglichen werden könnten.
Infolgedessen stellen nun zahlreiche Betriebe bzw. Lieferanten auf eine Zahlung per Vorkasse um, meldet die Wirtschaftswoche. „Die Gefahr ist groß, dass die Wirtschaft in eine Vertrauenskrise gerät, wenn immer mehr Unternehmen nicht mehr einschätzen können, ob ihr Geschäftspartner solvent ist“, zitiert der Bericht die Bedenken der Unternehmerin Jeannine Budelmann, stellvertretende Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren. In der Konsequenz könnten sich Geschäfte verzögern.
Im Falle von Zahlungsausfällen könnten auch Warenkreditversicherer einspringen. Damit allerdings auch deren Ausfallrisiken nicht zu hoch werden, hatte die Bundesregierung ihr Absicherungsprogramm aus dem April, durch das Ausfälle von bis zu 30 Milliarden Euro aufgefangen werden, im Dezember vergangenen Jahres bis Juni verlängert. Ob sich Versicherungsgesellschaften mit Ablauf dieses Schutzschirmes im größeren Stil zurückziehen, bleibe dann aber abzuwarten.
Mehrere Investoren zeigen Interesse an Adler-Modemärkten
Die Modehaus-Kette Adler befindet sich wegen der coronabedingten Schließungen seit Anfang des Jahres im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, bis Juni wolle man einen Insolvenzplan erarbeitet haben. Derzeit sind insgesamt 142 Filialen des Unternehmens in Deutschland geschlossen, die verbleibenden 27 Filialen in Österreich und Luxemburg haben aktuell geöffnet. Nun sollen sich dem Unternehmen zufolge gleich zehn neue Investoren für die Modemärkte interessieren, berichtet Fashionunited.
Facebook News ab Mai in Deutschland
Facebook wird künftig neben den USA und Großbritannien in Deutschland für journalistische Inhalte zahlen. Das Angebot „Facebook News“ solle hierzulande ab Mai starten, zahlreiche deutsche Verlage hätten bereits ihre Zusammenarbeit bekanntgegeben, wie der Social-Media-Konzern jetzt bekannt gab. „Zusätzlich zu den wichtigsten Schlagzeilen und Geschichten des Tages erhalten Leser Vorschläge, die auf ihre persönlichen Interessen zugeschnitten sind, basierend auf den Nachrichten, die sie lesen, teilen und abonnieren“, erklärt das Unternehmen zu seinem Angebot. Damit wolle man Verlage und Redaktionen in Deutschland im Gewinn neuer Leser unterstützen und gleichzeitig helfen, deren Inhalte zu monetarisieren. Facebook bezahlt für die Inhalte, die aber lediglich auszugsweise auf der Plattform erscheinen sollen und auf Beiträge verlinken.
Zuletzt war Facebook mit der australischen Regierung zum Umgang mit journalistischen Inhalten in Konflikt geraten und hatte Inhalte von Verlagen komplett von der Plattform gesperrt, bevor sich beide Parteien einigten. Der Konzern könne als auch auf Medieninhalte verzichten. Jetzt müsse außerdem geklärt werden, ob Facebook künftig selbst als Medium zu behandeln ist, wie etwa eine Sprecherin des deutschen Verlegerverbandes BDZV in der Tagesschau kommentierte.
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