Das schwedische Payment-Dienstleistungsunternehmen Klarna hat erneut an der eigenen App gebastelt. In der Anwendung soll es jetzt unter anderem einen personalisierten Shopping-Feed geben. Die dort gelisteten Produktempfehlungen sowie Angebote werden nach Angaben von Klarna auf Basis einer selbst entwickelten Künstlichen Intelligenz und in Echtzeit ausgespielt. Je größer die Datenbasis, desto mehr sollen sich die gelisteten Artikel logischerweise an den Interessen der potenziellen Käufergruppe orientieren, heißt es.
„Unser neuer KI-gestützter Shopping-Feed ist die nächste Stufe auf dem Weg zur Klarna App als Ausgangspunkt für jeden Einkauf. Dies baut auf einer ganzen Reihe von Initiativen auf, an denen wir im Bereich der KI arbeiten, um den Verbraucher:innen ein Maß an Personalisierung zu bieten, das früher als unmöglich galt“, kommentiert Sebastian Siemiatkowski, Mitbegründer und CEO von Klarna, zur aktuellen Neuerung.
Die Funktion stelle eine Ergänzung zu dem jüngst eingeführten Such- und Vergleichstool für Produkte in der Bezahl-App dar. Zudem hatte Klarna erst kürzlich die Zusammenarbeit mit OpenAIs Chatbot ChatGPT für eine Einkaufsberatung verkündet, mit dem sich über ein passendes Plugin Empfehlungen ausspielen lassen. All diese Initiativen können als umfassende Schritte des Unternehmens gewertet werden, sich vom reinen Payment-Dienst hin zu einem ganzheitlichen Shopping-System entwickeln zu wollen. Ein frisches Design soll sicherstellen, dass alle wichtigen Shopping- und Finanzmanagement-Tools an einem Ort kombiniert sind. Für bessere Orientierung sollen innerhalb der Anwendung jetzt beispielsweise fünf Kategorien sorgen.
Neue Features zunächst in ausgewählten Ländern und Anzeigen-Tool für den Handel
Der neue Shopping-Feed mit persönlichen Empfehlungen soll erst einmal nur in Schweden, den USA sowie in Großbritannien zur Verfügung stehen.
Ausschließlich in den Vereinigten Staaten soll außerdem die Funktion „Frag Klarna“ eingeführt werden: Es handelt sich um einen „kostenlosen Personal Shopper Service“. Die Kundschaft kann per Chat, Anruf aus der Klarna-App oder über die Webseite direkt mit Einkaufsexpert:innen Kontakt aufnehmen und von diesen beraten werden. Damit wolle man gar „einen neuen Standard für das Online-Shopping“ setzen.
Für Händler:innen kündigte Klarna indes eine Self-Service-Plattform zum Management von Anzeigen und Analyse-Tools zur Kampagnenoptimierung an. Der „Ads Manager“ verwendet die Erstanbieter-Daten von Klarna und solle auf deren Basis Werbetreibenden die passende Zielgruppe bieten.
Klarna baut Secondhand-Aktivitäten und Social Commerce aus
Des Weiteren hat sich das Unternehmen in Schweden mit der Wiederverkaufsplattform Tradera zusammengetan, um etwa nicht mehr benötigte Artikel wieder zurück in den Konsumkreislauf zu schicken. Dafür wurde eine neue Wiederverkaufsfunktion in der App geschaffen. Die Idee ist, dass Artikel einfacher auf Secondhand-Marktplätzen eingestellt werden können, indem durch die App Produktdetails und Bilder vorab einfügt werden. „Um einen früheren Klarna-Kauf weiterzuverkaufen, tippen die Verbraucher:innen auf ‚Weiterverkaufen' für einen Artikel aus ihrer Bestellhistorie und werden automatisch zu einer teilnehmenden Re-Commerce-Plattform weitergeleitet“, erläutert Klarna zur Funktionsweise. Die Funktion soll zeitnah mit weiteren Partnern weltweit an den Start gehen.
Neu ist auch ein Vorstoß im Bereich Social Shopping. Mit „Creator Shops“ will Klarna dem – eigenen Angaben zufolge wachsenden – Netzwerk von Creator:innen Option bieten, einen eigenen Online-Shop auf der Webseite zu eröffnen und stellt passende Tools bereit. Diese Möglichkeit soll auch schon in Deutschland zur Verfügung stehen.
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