Guten Morgen!
Zum Ende der Woche gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:
- PayPal forciert den stationären Handel
- Ransomware-Hacker waren 2023 ziemlich erfolgreich
- Das Rezessionsrisiko ist laut einer Umfrage hierzulande hoch
In der Online-Welt ist PayPal ein Gigant, der seit geraumer Zeit etabliert und in vielen Shops als eine der Standard-Zahloptionen integriert ist. Im stationären Handel sieht das anders aus. Obwohl der Dienst seit Jahren versucht, auch hier zu expandieren, waren bisherige Bestrebungen nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Doch das soll sich ändern.
Eine neue Verordnung in der EU, genauer gesagt der sogenannte Digital Markets Act (DMA), wird PayPal neue Möglichkeiten eröffnen – und diese will der Zahlungsdienst auch ergreifen, wie er nun mitteilte. Von den rechtlichen Neuerungen wird PayPal deshalb profitieren, weil sie unter anderem größere Veränderungen beim Tech-Konzern Apple auslösen werden, der seine iPhones mit Blick auf die integrierte NFC-Technologie auch für andere Anbieter öffnen muss.
Heißt konkret: Nutzerinnen und Nutzer von iPhones werden nicht länger eng an den hauseigenen Zahlungsdienst Apple Pay gebunden sein, sondern können dann auch auf andere mobile Geldbörsen als Standard-Variante wechseln. Und hier kommt PayPal ins Spiel.
PayPals Firmenchef Alex Chriss kommentierte die Bestrebungen, auch im stationären Zahlungsbereich groß zu werden, folgendermaßen: „Unsere Kunden, die PayPal im Online-Handel lieben, wollen auch eine Omnichannel- und Offline-Lösung. Wir werden also eng daran arbeiten. Und sobald sie verfügbar ist, werden wir in der Lage sein, für unsere Kunden sowohl online als auch offline zu liefern“, wird er bei TechCrunch zitiert. Apple selbst bezeichnete Chriss als einen „großartigen Partner“. Noch in diesem Jahr wolle PayPal die neue App einführen und Kundinnen und Kunden somit eine verbesserte Erfahrung bieten.
Neben der Ankündigung rund um stationäre Zahlungen präsentierte PayPal auch seine Zahlen für das zurückliegende Weihnachtsgeschäft: Dieses fiel stärker aus als erwartet. Die Erlöse kletterten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um neun Prozent auf rund acht Milliarden Dollar. Der Gewinn schoss um 52 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar nach oben, wie Finanzen.net schreibt. Enttäuschung rief allerdings der Ausblick auf das laufende Jahr hervor: Während der Konzern mit einem bereinigten Gewinn pro Aktie von 5,10 Dollar rechnet, waren die Analysten durchschnittlich von 5,48 Dollar ausgegangen.
Lösegeldzahlungen bei Ransomware steigen auf Rekordhoch
Hackerangriffe sind eine immense Gefahr für Unternehmen. Und wie sich zeigt, waren Täter im vergangenen Jahr häufig erfolgreich: Im Zuge von Ransomware-Angriffen, bei denen Systeme durch Schadprogramme gesperrt und nur durch die Zahlung von Lösegeld wieder freigegeben werden, wurde 2023 eine Rekordsumme von rund 1,1 Milliarden US-Dollar Lösegeld eingenommen.
Im Vergleich mit dem Vorjahr entspricht dies einer Verdopplung des eingenommenen Lösegelds. Diese Zahl stammt vom US-amerikanischen Analyseunternehmen Chainalysis, über das Golem berichtet. „Bei den Zahlen handle es sich um konservative Schätzungen, die im Laufe der Zeit wahrscheinlich noch steigen würden“, heißt es weiter. Die Täter seien dabei keine homogene Gruppe, sondern vielmehr eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure, unter denen sich sowohl kleinere Gruppierungen als auch große Syndikate finden.
Risiko einer Rezession in Deutschland sehr hoch
Unter allen Ländern in Europa liegt das Risiko einer Rezession in Deutschland mit am höchsten, sagen Wirtschaftsexperten. Angeführt wird die Liste mit einer 41-prozentigen Wahrscheinlichkeit von der Ukraine, relativ dicht gefolgt von Deutschland, den Niederlanden sowie Großbritannien, bei denen die Wahrscheinlichkeit laut einer Reuters-Meldung bei jeweils 38 Prozent liegt.
Die Zahlen hatten das Ifo-Institut und das Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik auf Basis einer Umfrage jüngst herausgegeben. Große Faktoren für die Rezessionsgefahr seien den Forschern zufolge sowohl geopolitische Ereignisse (mit 43 Prozent) als auch Energiepreise (mit 33 Prozent).
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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