Der White-Label Anbieter Payolution will das Konzept des Anschreiben lassens in den Online-Handel bringen. Aber kann das funktionieren? Schließlich zeigen sich die Händler bezüglich des Kaufs auf Rechnung schon skeptisch.
Anschreiben lassen – diese Art des Bezahlens scheint reichlich antiquiert, soll nun aber im Online-Handel ein neues Erfolgskonzept im Bereich Payment sein. Wie früher sollen Kunden im (Online-)Shop einkaufen und erst am Ende des Monats eine übersichtliche Sammelrechnung erhalten. Anders gesagt: Das Konzept der „Monatsrechnung“ soll im Online-Handel Schule machen.
„Monatsrechnung“ bietet den Kunden Flexibilität
Anbieter dieser neuen White Label-Zahlungsart ist Payolution. Das Unternehmen bietet bereits die Produkte „Kauf auf Rechnung“ und „Ratenzahlung“ in der D-A-CH-Region an und will mit dieser neuen Payment-Variante dem Handel neue Möglichkeiten eröffnen. Die Skepsis der Online-Händler gegenüber der „Monatsrechnung“ dürfte jedoch hoch sein, denn das Anschreiben lassen stellt ein großes Risiko in puncto Zahlungsausfälle dar.
Die „Monatsrechnung“ bietet den Konsumenten einige Vorteile. Unter anderem erhalten sie dadurch finanzielle Freiheit sowie Flexibilität. Für Händler soll die neue Zahlungsmethode eine enge Kundenbindung ermöglichen und bietet zudem ein positives Kauferlebnis. Die „Monatsrechnung“ bietet sich vor allem bei Abo-Diensten, wiederkehrenden Leistungen oder Rahmenverträgen an.
Zahlungs-Dienstleister bisher wenig genutzt
Payolution übernimmt dabei die gesamte operative Zahlungsabwicklung, ohne Ausfallrisiko für den Händler und mit einer deutlichen Aufwandsreduzierung im Mahnwesen und Kundensupport. Zudem wird die Kreditwürdigkeit des Kunden in Echtzeit überprüft.
Wie groß die Skepsis bei den Payment-Varianten ist, bei denen der Händler in Vorleistung geht, zeigt eine Grafik von Statista. Die Daten basieren auf dem Payment-Barometer aus dem April 2015 von ibi Research. Zahlungsarten wie Rechnung (46 Prozent) oder Kreditkarte (28 Prozent) werden von weniger als der Hälfte der Händler angeboten. Zahlungen per Rechnungen, die über einen abgesicherten Dienstleister abgewickelt werden, haben nur 23 Prozent der Online-Shops integriert. Finanzierung bzw. Ratenkauf über einen Dienstleister wird sogar nur von 9 Prozent angeboten.
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista
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tatsächlich ist es so, dass Payolution bei dem neuen Produkt der „Monatsrechnung “ das 100-prozentige Ausfallrisiko übernimmt und Händlern entsprechend kein Schaden entsteht, wenn der Kunde nicht zahlt. Die Skepsis der Online-Händler bezieht sich primär auf den „Rechnungkauf“ bzw. auf ähnliche Payment-Variant en, wenn diese nicht abgesichert sind. Wobei eine gesunde Skepsis natürlich auch gegenüber Zahlungsanbiete rn durchaus nichts schlechtes sein muss, denn oft gibt es Probleme – ein gutes Beispiel dafür ist Paypal.
Speziell zu Ihrer Frage, Herr Schmidtmayer, ob es nicht besser wäre, die Zahlungsarten nach Wunsch des Kunden auszurichten. Natürlich ist das sinnvoll. Kunden brechen Käufe gern ab, wenn ihre bevorzugte Zahlungsmethode nicht angeboten wird. Problematisch ist jedoch, dass zum Beispiel „Rechnungskauf“ nicht von jedem Händler angeboten werden kann. Die Gründe dafür sind vielfältig. Entsprechend bieten Dienstleister wie Payolution, Paypal oder Klarana bei ihren Produkten eine Sicherheit für Online-Händler an. Natürlich sind die auch mit Kosten für die Händler verbunden, weswegen man als Händler abwägen muss, ob man die Zahlungsarten anbietet oder nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Julia Ptock
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als kommendes Start up im onlinehandel hab ich in Bezug auf Ihren Artikel einige Verständnisfrag en.Sie beschreiben in Ihrem Artikel, dass die Sammelrechnung das Ausfallsrisiko des Onlinehändlers (in dem Fall auch mir) erhöht . Unten im Artikel wird erwähnt, dass die Firma Payoltion das Ausfallsrisiko übernimmt. Wo genau liegt dann das Risiko für den onlinehändler? Ist das nicht genau die Idee eines Rechnungsanbiet ers???? Außerdem wurden mir bei der Wirtschaftskamm er die Zahlarten die von Händlern angeboten werden und die die von den Kunden gewünscht bzw. genutzt werden nähergebracht. Diese sind tw. sehr gegenläufig. Vorkasse ist für den Kunden das mit Abstand unattraktivste Zahlungsmittel, da dieser ja ohne die Ware erhalten zu haben in Vorleistung gehen muss. Dem gegenüber ist Rechnung als mittlerweile beliebtestes Zahlungsmittel ausgewiesen. Sollte die Auswahl der Zahlarten nicht ebenfalls nach den Bedürfnissen der Kunden gestaltet werden, oder hab ich da was falsch verstanden? Für Tipps bin ich dankbar!
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