Paydirekt ist seit Ende letzten Jahres als Bezahllösung verfügbar, doch die Banken haben noch Probleme, Online-Händler zu überzeugen. Der Prozess zum Vertragsabschluss ist noch zu kompliziert – das soll sich nun aber ändern.
(Bildquelle Online-Zahlung: Kostenko Maxim via Shutterstock)
Paydirekt will den Prozess zum Vertragsabschluss verbessern, damit noch mehr Online-Händler die deutsche Bezahllösung nutzen. Denn bisher muss jeder Händler mit sieben Bankvertretern eigene Verträge und Preise aushandeln. Das macht die Umsetzung von Paydirekt im Online-Shop natürlich übermäßig kompliziert und wirkt abschreckend. „Dieser Prozess, insbesondere das Verhandeln mit den verschiedenen Bankengruppen, dauert oft länger, als wir erhofft haben“, räumt Paydirekt-Geschäftsführer Niklas Bartelt im Interview mit der Internet World ein.
Trotzdem stellt Bartelt das Verhandeln und Erreichen des besten Preises als „Kernkompetenz eines Händlers“ heraus, obwohl die Komplexität dieses Prozesses eine schnelle Umsetzung verhindert. Das Verfahren sei „so nicht convenient“, so Bartelt, weshalb Paydirekt an einem neuen Verfahren arbeitet. Dieses nennt sich Händlerkonzentrator. Ein Händlerkonzentrator verhandelt für den Händler mit den sieben Banken und kann dem Händler dann einen Preis für Paydirekt anbieten. Dabei soll es sich vor allem um Payment Service Provider handeln, die diese Rolle für die Händler übernehmen.
Bereits fast 250.000 registrierte Nutzer
„Dem Händler, der nicht verhandeln, sondern eine einfache und bequeme Lösung aus einer Hand haben möchte, können wir damit ein gutes Angebot machen“, erklärt Bartelt. „Fast alle PSPs, mit denen wir in Kontakt stehen, haben Interesse am Händlerkonzentratoren-Modell angemeldet. Zum Timing können wir noch nichts sagen, liegen mit den Vorbereitungen aber im Plan.“
Mit Alternate und Elektronik Wagner hat Paydirekt bereits zwei namhafte Händler angeschlossen. Doch in Zukunft sollen es noch mehr große Händler werden, um das Bezahlsystem bei den Kunden bekannter zu machen. „Ich glaube, dass wir zeitnah eine attraktive Händlerbasis haben werden. Lassen Sie uns bitte noch ein bisschen Zeit, Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut“, meint Bartelt. Immerhin: Die Zahl der registrierten Nutzer nähert sich stark der Viertelmillion an. Das ist in der kurzen Zeit, in der Paydirekt am Markt ist, durchaus beeindruckend und bietet auch ein Argument für Händler, die Bezahllösung anzubieten.
Keine mobile Lösung bietet einen echten Mehrwert
In Zukunft will Paydirekt auch mobil verfügbar sein. Im Payment-Markt ist das inzwischen auch ein Must-have, quasi jede Bezahllösung hat schließlich eine eigene App, die das mobile Bezahlen zudem deutlich bequemer machen will. Paydirekt sehe sich deshalb auch mobil „sehr intensiv“ um. Bisher könne Bartelt aber noch keine Lösung entdecken, die einen echten Mehrwert biete.
Paydirekt war Anfang Dezember 2015 an den Start gegangen und konnte bis Anfang Januar bereits 150.000 Anmeldungen verzeichnen. Bislang können aber die Kunden der Sparkassen die deutsche Antwort auf Paypal noch nicht nutzen – die Sparkassen werden erst ab spätestens Anfang Mai diesen Jahres angeschlossen. Dann dürften sich allerdings noch einmal mehr Kunden bei der Bezahllösung anmelden. Ein weiterer wichtiger Schritt für Paydirekt ist zweifellos auch die Anbindung an Payone: Mehr als 3.000 E-Commerce-Unternehmen nutzen schließlich die Dienstleistungen des Payment Service Providers, Paydirekt kommt damit näher an die Händler heran.
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Wir haben uns seit Dezember bei der Postbank registrieren lassen, damit paydirekt in unseren Shop mit eingebunden werder kann. Mit Ausnahme eines Schreibens, das wir aufgrund mehrfacher telefonischer Nachfragen erhalten haben, tut sich bei dieser Bank für den Handel gar nichts.
MfG
Karl-Heinz Gutschvy3xy
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Wenn man schon Konkurrenz zu PayPal sein möchte, dann sollte man auch die Usability etc. Von PayPal bieten.
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