Bargeld abschaffen? Die Deutschen sagen jein

66 Prozent der Deutschen bezahlen per Smartphone, Smartwatch oder Karte mit NFC-Chip. Vor allem das Mobile Payment ist stark im Kommen – die Nutzung hat sich im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozentpunkte auf 36 Prozent erhöht. „Viele Menschen haben ihr Smartphone ohnehin immer dabei. Für sie ist es praktisch, damit zu bezahlen. Denn sie ersparen sich das Mitnehmen und Heraussuchen der Bank- oder Kreditkarte“, kommentiert Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank, im Zuge der Postbank Digitalstudie 2024.

Vor allem die jüngeren Generationen sorgen dafür, dass sich kontaktlose und mobile Bezahloptionen immer mehr durchsetzen. Digital Natives (81 Prozent) und die Kunden von Online- bzw. Direktbanken (76 Prozent) nutzen überdurchschnittlich häufig kontaktlose Bezahlarten. Von den unter 40-Jährigen nutzen bereits 57 Prozent Mobile Payment, bei den Älteren ist es nur gut ein Viertel (27 Prozent). Dabei haben die Marktführer die Nase vorn: Apple Pay wird von 28 Prozent der Deutschen genutzt, Google Pay von 25 Prozent.

Das Bargeld spaltet Deutschland

Das kontaktlose Bezahlen hat in den vergangenen acht Jahren enorm zugenommen. 2016 wurde es erst von zehn Prozent der Befragten genutzt. Die Wachstumsraten werden aber sukzessive geringer – auch, weil es viele Menschen gibt, die derartige Bezahlmethoden konsequent ablehnen. Ein Fünftel der Deutschen nutzt laut Postbank keine modernen Bezahlformen und will das auch in Zukunft nicht tun. 40 Prozent dieser Menschen bevorzugen das klassische bargeldlose Bezahlen mit Bank- oder Kreditkarte.

Und immer noch 42 Prozent setzen nach wie vor am liebsten auf die Barzahlung – sechs Prozent weniger als im Vorjahr. „Auch wenn die Liebe zum Bargeld bröckelt, wollen viele Deutsche nach wie vor nicht ganz darauf verzichten“, so Brosch. Ein knappes Drittel (32 Prozent) der Deutschen befürwortet eine komplette Abschaffung von Bargeld, 44 Prozent finden diese Idee allerdings gar nicht gut. Auch 2024 bleibt das Bargeld also ein Streitpunkt in der deutschen Bevölkerung.

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