Online-Shops, die ihren Check-out-Prozess nicht nutzerfreundlich gestalten, riskieren enorme Kaufverluste: Über 56 Millionen Verbraucher:innen in Deutschland brachen im Jahr 2024 Online-Einkäufe an der Kasse ab, weil ihnen der Bezahlvorgang zu aufwendig erschien. Das ergab eine Umfrage unter 18.000 europäischen Online-Käufer:innen, davon 2.000 aus Deutschland, im Auftrag des Kreditkartenanbieters Mastercard.
Bezahlvorgang: Das nervt Kund:innen am meisten
Durchschnittlich 56 Online-Einkäufe tätigten die Deutschen im letzten Jahr – und verbrachten dabei insgesamt mehr als zwei Stunden mit dem Ausfüllen von Adress- und Zahlungsdetails, ermittelte die Studie. Vier von fünf deutschen Online-Shopper:innen geben bei Kreditkartenzahlungen die 16-stellige Kartennummer von Hand ein. 90 Prozent tippen die komplette Adresse ein. Die Hälfte der Befragten (52 Prozent) empfindet dieses Eingabeprocedere als besonders umständlich. 14 Prozent der 25- bis 34-Jährigen brachen den Kauf ab, weil sie ihre Kartendaten nicht parat hatten.
Bedenken in puncto Sicherheit und Datenschutz halten Kund:innen ebenfalls vom Kauf ab. 42 Prozent der Befragten speichern die Kreditkartendaten nur bei großen Anbietern, 56 Prozent tun dies bei Online-Shops, die sie regelmäßig nutzen. Bei einer großen Mehrheit (87 Prozent) löst es Unbehagen aus, wenn im Check-out zu viele persönliche Informationen abgefragt werden – vier von zehn Käufer:innen fürchten, Unternehmen schon zu viele Daten übermittelt zu haben. Trotzdem haben schon so manche den Überblick verloren, wo sie überall ein Kundenkonto angelegt haben. Jede:r Zweite besitzt inaktive Zombie-Konten. Das ist ein Sicherheitsrisiko, weil Händler:innen und Nutzer:innen gegebenenfalls nicht so schnell registrieren, wenn Accounts gekapert werden.
Ungeduldige Kundschaft, die Flexibilität schätzt
Es gibt noch weitere relevante Faktoren für Kaufabbrüche kurz vorm Bezahlvorgang, wie eine Untersuchung des Softwareunternehmens Uptain zum Shoppingverhalten im zweiten Halbjahr 2024 ermittelte. Demnach sind die Kund:innen einerseits insgesamt ungeduldiger, was das Bedürfnis nach unkomplizierten Lösungen steigert. Andererseits wünschen sie sich hohe Flexibilität und bevorzugen vielseitige Zahlungsmethoden.
Ein intuitives Design, kurze Ladezeiten und transparente Informationen im Check-out sollten demnach eine positive Wirkung auf das Einkaufserlebnis haben. Auch Bezahllösungen anzubieten, bei denen Daten sicher und zentral hinterlegt sind und nicht jedes Mal eingegeben werden müssen, können helfen. Am meisten Vertrauen haben Kund:innen in Zahlungsanbieter und Banken, in die Lösungen sozialer Netzwerken hingegen kaum. Bei Kreditkartenzahlungen sollten Shops höchsten Wert darauf legen, dass ihre Bezahlmethode die strengen Sicherheitsstandards erfüllt – auch, weil sich die Vorgaben zum 31. März nochmals verschärfen.
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