Gesetzliche Pflicht zur Kartenzahlung: Die Hälfte der Deutschen ist dafür

Veröffentlicht: 16.12.2024
imgAktualisierung: 16.12.2024
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 2 Min.
16.12.2024
img 16.12.2024
ca. 2 Min.
Kartenzahlung
Kzenon / Depositphotos.com
Händler in Deutschland sollten verpflichtet sein, Kartenzahlung zu akzeptieren – das fordert die Hälfte der Deutschen. Das Thema spaltet.


Eine Pflicht zur Kartenzahlung wird seit Längerem diskutiert, doch das Thema spaltet die Bevölkerung. Während es in anderen Ländern Europas längst an der Tagesordnung ist, selbst beim kleinen Bäcker mit Karte zu zahlen, ist die Barzahlung als einzige Option in Deutschland noch weit verbreitet. Wenn es nach der Hälfte der Deutschen geht, sollte das heutzutage aber nicht mehr so sein.

In einer repräsentativen Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme sprechen sich 50 Prozent der Deutschen dafür aus, dass Geschäfte und Restaurants gesetzlich dazu verpflichtet sein sollten, neben Bargeld auch die Kartenzahlung zu akzeptieren. 44 Prozent fänden das hingegeben nicht in Ordnung. Je jünger die Befragten sind, desto eher sind sie für eine Pflicht zur Kartenzahlung.

Von Cash-only genervt

Knapp ein Drittel zeigt sich genervt davon, wenn ausschließlich Bargeld akzeptiert wird – auch hier ist der Anteil bei jüngeren Menschen deutlich größer. Viele geben an, Bargeld nur noch für den Notfall dabei zu haben und monieren gleichzeitig, dass Kartenzahlungen in anderen Ländern deutlich verbreiteter sind.

Darüber hinaus hat sich der Trend, kontaktlos zu bezahlen, der vor allem im Zuge der Corona-Pandemie gewachsen ist, mittlerweile fast vollständig durchgesetzt. Vier von fünf Deutschen zahlen mit der Karte mittlerweile kontaktlos. Der Anteil ist vor allem bei den Altersgruppen bis 59 Jahre hoch, bei den Über-60-Jährigen sind es nur 68 Prozent. Über alle Altersgruppen hinweg ist der Trend seit 2018 enorm gewachsen. Damals gaben nur 20 Prozent an (bei den Über-60-Jährigen 10 Prozent), vornehmlich kontaktlos zu bezahlen.

Das Bargeld bleibt in Deutschland überdurchschnittlich beliebt, die Entwicklungen der letzten Jahre sprechen allerdings eine deutliche Sprache.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 16.12.2024
img Letzte Aktualisierung: 16.12.2024
Lesezeit: ca. 2 Min.
Artikel weiterempfehlen
Christoph Pech

Christoph Pech

Experte für Digital Tech

KOMMENTARE
9 Kommentare
Kommentar schreiben

Hardelt
23.12.2024

Antworten

es kann doch jeder zahlen wie er möchte, bis jetzt zumindest. Sollte ich einen Laden betreten, der nur Kartenzahlung anbietet, verlasse ich den Laden eben. Seine Sache. Aber die permanente Vorbeterei in den sozialen Medien, dass Kartenzahlungen besser, einfacher und schneller wären, :-))), geht mir so langsam auf den Keks. Und dann noch die "Umfragen", wo zumeist über 50% aller !! Deutschen für die Kartenzahlungen wäre, ist schlicht und einfach unwahr - meiner persönlichen Meinung nach.
K.I
21.12.2024

Antworten

Meinung: So ein Unsinn. Eine super wichtige Umfrage! Ich hatte so das Gefühl als wenn es in Deutschland um sehr viel wichtigere Problem und Aufgaben geht die gelöst werden müssen.
brrrrr
17.12.2024

Antworten

optionales JA, aber klares NEIN zur Pflicht !
Karl Ranseier
17.12.2024

Antworten

machen wir es doch ganz einfach: DEr Kunde bezahlt all die Dienstleistungen, die er haben möchte selber: Kartenzahlung: +50 Cent Paypal: + 3% des Warenwerts Lieferando: + 50% des Warenwerts Natürlich bezahlt auch der Kunde direkt die vollen Frachtkosten samt Nebenkosten. Ebenso Verpackungskosten, ich als Händler könnte meine Produkte auch ohne ins Regal stellen. Und dann packen wir noch den Posten "sonstige Verwaltungskosten" direkt ans Produkt mit dran. Beratungskosten mit einem üblichen Handwerkerstundensatz wäre auch nur fair. Und dann staunen wir alle mal fein Bauklötze, wie billig die eigentliche Ware ist! 90% der Leute (auch sehr viele Menschen, die allgemein echt nicht blöde sind) glauben leider, dass der Händler abends die Kasse mit nach Hause nimmt und alles darin als Gewinn einbehält. Ich fürchte, dass selbst BWL Professoren nicht alle Kostenfaktoren aufzählen können, die in jeder pupsnormalen Bäckerei oder Hausfrauenhobby-Deko-Lädchen so anfallen. Und auch social Media ist gut darin, den Leuten zu erzählen, dass man neben seinem anstrengenden 0815 Job noch ganz prima einen "Side Hustle" aufziehen kann, um in fünf Jahren vom Sofa aus Millionär zu werden.
Jenny
17.12.2024

Antworten

Ich frage mich wie man auf die Ergebnisse kommt das die "Hälfte" der Deutschen das so möchte. Also ich bin nicht befragt worden und meine Familie auch nicht. Vermutlich sind wieder nur 100 Menschen befragt worden und dann ist das ganz Deutschland. Wenn das Bargeld wegfällt, geben wir einen Großteil unserer Freiheit ab. Dann geben wir dem Enkelkind nicht mal gerade nen 5er um sich was zu kaufen. Das muss dann erst überwiesen werden.
Matze
17.12.2024

Antworten

Das Problem in Deutschland ist meiner Meinung nach nicht die Bereitschaft der Händler zum Anbieten der Kartenzahlung. Es sind die, verglichen mit anderen Ländern, hohen Kosten je Transaktion die in DE verlangt werden, von den Kartenzahlungsanbietern. Dort muss sich etwas tun. Wenn der Bäcker zwei Brötchen verkauft und der Kunde mit Karte zahlt, wird das zum Minusgeschäft in DE.
Mark
17.12.2024

Antworten

Keiner fragt sich aber, wie enorm hoch die Kosten für die Händler sind?
Rommi
17.12.2024

Antworten

Wenn das Bargeld mal weg ist, ist ein riesiges Stück Freiheit weg. Angeblich ist doch der Datenschutz so wichtig, wenn alles nur noch über das Konto abgewickelt wird, kann/könnte man alles überwachen. Aber ich stelle mir gerade vor, wenn das Enkelchen zu den Großvater kommt und fragt nach Taschengeld und hält ein Kartenlesegerät hin. Nein Leute ich bin weiterhin für Bargeld. Bei aller Faulheit ein paar Münzen abzuzählen, denkt mal einen Schritt weiter.
Biopal
16.12.2024

Antworten

Der Artikel ist irreführend, da er den Eindruck erweckt, dass das Bezahlen mit Karte verpflichtend sei. Tatsächlich wird jedoch nur vorgeschlagen, dass Händler verpflichtet werden sollten, Kartenzahlungen zu akzeptieren. Ich persönlich bin strikt dagegen, da dies die Kosten weiter in die Höhe treibt und letztlich nur den Kartenunternehmen zugutekommt, die enorme Gewinne einfahren. Zudem stehen Händler bereits unter umfassender Kontrolle. Haben wir außerdem den Wirecard-Skandal schon vergessen?