Klarna erweitert sein Geschäftsmodell: Der schwedische Payment-Riese führt erstmals kostenpflichtige Mitgliedschaften ein. Statt sich allein auf die altbekannte Zahlungsabwicklung zu konzentrieren, setzt das Fintech nun auf ein Abo-Modell, das Cashback, Reiseversicherungen und Lifestyle-Benefits kombiniert. Damit will Klarna nicht nur neue Erlösquellen erschließen, sondern auch die Kundenbindung vertiefen.
Zwei Abo-Stufen, viele Versprechen
Mit den Abo-Modellen „Klarna Premium“ (17,99 Euro) und „Klarna Max“ (44,99 Euro) wagt das Fintech den nächsten Schritt in Richtung Super-App. Die Abos werden derzeit ausgerollt und umfassen – je nach Stufe – Cashback auf Einkäufe, Reise- und Mietwagenversicherungen, digitale Magazin-Abos, die Nutzung der Meditations-App Headspace, eine vergoldete Karte sowie Zugang zu Flughafen-Lounges.
Beide Mitgliedschaften bieten Grundvorteile wie Cashback, Versicherungen und Bonus-Zinsen auf Guthaben. Beim teuren Max-Abo kommen exklusive Reiseleistungen hinzu: unbegrenzter Loungezugang, erweiterte Versicherungen und bevorzugter Kundensupport. Klarna betont, die Leistungen seien „mehr als das Zehnfache des monatlichen Beitrags wert“.
Ob sich die Mitgliedschaften lohnen, hängt stark vom Nutzungsverhalten ab. Wer häufig reist oder regelmäßig über Klarna einkauft, kann von den Leistungen profitieren. Für Gelegenheitsnutzer dürfte der Gegenwert dagegen schwer zu rechtfertigen sein – zumal viele Versicherungsleistungen bereits über Kreditkarten oder Reiseanbieter abgedeckt sind.
Strategischer Wandel: Vom Payment-Tool zur Super-Datenkrake
Während Premium-Angebote für Vielreisende oder Power-Shopper attraktiv sein könnten, mahnen Verbraucherschützer zur Vorsicht. Denn die Mitgliedschaften stärken nicht nur die Kundenbindung, sondern auch Klarna’s Zugriff auf Daten – vom Kaufverhalten über Aufenthaltsorte bis zu Vorlieben.
Datenschutz-Expert:innen warnen: Je mehr Dienste man nutzt, desto detaillierter wird das Profil, das Klarna über seine Nutzer:innen aufbaut.
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