Die Pflicht zur E-Rechnung wird ab Januar 2025 schrittweise für sämtliche umsatzsteuerpflichtigen B2B-Umsätze innerhalb Deutschlands eingeführt. Neben der Digitalisierung steht hierbei klar die verstärkte Kontrolle von Umsatzsteuern im Fokus. Das wirft die Frage auf: Müssen Kleinunternehmen, welche üblicherweise gar keine Umsatzsteuer ausweisen, auch auf die E-Rechnung umsteigen?
Kleinunternehmen sind grundsätzlich inbegriffen
Die E-Rechnung ist gemäß der E-Rechnungsverordnung bereits seit 2020 im Rahmen öffentlicher Ausschreibungen verpflichtend. Mit dem Wachstumschancengesetz (BGBl. 2024 I, S. 23 ff.) wurde nunmehr beschlossen, dass auch umsatzsteuerpflichtige B2B-Umsätze über eine E-Rechnung abgerechnet werden müssen.
Die konkreten Rahmenbedingungen hierfür liegen derzeit nur im Rahmen eines Entwurfsschreibens des Bundesministeriums für Finanzen vor. Die finale Ausgestaltung dieses Schreibens wird im Q4 dieses Jahres erwartet. Zum aktuellen Zeitpunkt können wir jedoch nur nach diesem Entwurf gehen. In diesem heißt es im Abschnitt I.14.:
„Die Regelungen zur verpflichtenden Verwendung von E-Rechnungen gelten genauso für die Rechnungsausstellung in Form einer Gutschrift (§ 14 Absatz 2 Satz 5 UStG) sowie für Rechnungen (…), die von Kleinunternehmern (§ 19 UStG) ausgestellt werden.“
Deutscher Steuerberaterverband arbeitet an Ausnahmeregelung
Das Problem geht dabei auf die Wortwahl im geltenden Umsatzsteuergesetz zurück. So gelten Kleinunternehmen zwar gemeinhin als umsatzsteuerfrei – de facto sind sie aber sehr wohl umsatzsteuerpflichtig, der § 19 Abs. 1 UStG gewährt lediglich, dass die Steuer „nicht erhoben“ und auch nicht in der Rechnung ausgewiesen wird.
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da ab 2025 dann der Vorrang der Papierrechnung entfällt und diese Verpflichtung schrittweise einsetzt, ist das dann tatsächlich nicht mehr dein Problem, sondern das der Empfängerseite. Klar solltet ihr euch ggf. auf ein bevorzugtes Format abstimmen. Aber die Empfängerseite MUSS (sofern sie auch den Verpflichtungen unterliegt) E-Rechnungen annehmen und dafür Prozesse schaffen.
Gruß, die Redaktion