Steuern und Finanzamt, zwei Stichworte, die für E-Commerce-Händler oft mit Unsicherheit und bürokratischem Aufwand verbunden sind. Wie man professionell mit dem Finanzamt und seinen Anfragen umgeht, erklärt Fin Glowick, CRO bei WISO MeinBüro.
Klare Kommunikation – Proaktiv statt reaktiv handeln
Eigentlich eine Binsenweisheit: Wer erreichbar ist und zuverlässig antwortet, macht einen guten ersten Eindruck. Auch wenn man beim Kontakt mit dem Finanzamt Unwohlsein verspürt – bange machen gilt nicht. Denn auch im Finanzamt sitzen nur Menschen. Wer proaktiv und professionell agiert, kann sich viele Probleme ersparen. Dazu gehört:
- Pünktliche Abgabe von Umsatzsteuer-Voranmeldungen und Steuererklärungen
- Direkte Rückfragen zu unklaren Sachverhalten mit dem Finanzamt
- Transparente Kommunikation bei finanziellen Engpässen
Gerade bei Liquiditätsproblemen lohnt sich eine frühe Anfrage zur Stundung oder Ratenzahlung, um Mahngebühren und Verzugszinsen zu vermeiden. Tipps und rechtliche Hinweise gibt ein Steuerberater.
Ordnung und Struktur als Grundlage für eine erfolgreiche Steuererklärung
Eine gute Organisation ist essenziell, um steuerliche Pflichten effizient zu erfüllen und sich auf mögliche Prüfungen vorzubereiten. Ein gut organisiertes Rechnungswesen erleichtert die Steuererklärung erheblich. Alle ausgestellten und erhaltenen Rechnungen sollten an einem zentralen Ort gesammelt werden. Eine fortlaufende Rechnungsnummerierung sorgt für eine bessere Übersicht – und sie ist Pflicht!
Außerdem hilft ein separates Geschäftskonto, private und geschäftliche Ausgaben sauber voneinander zu trennen. Wenn bilanziert werden muss, ist ein Geschäftskonto sogar Pflicht.
Auch die korrekte Ausstellung von Rechnungen spielt eine große Rolle. Zu den Pflichtangaben gehören:
- Name und Adresse des Empfängers
- Eine fortlaufende Rechnungsnummer
- Das Rechnungsdatum
- Eine genaue Beschreibung der Dienstleistung oder Ware
- Der Rechnungsbetrag
Wer zur Umsatzsteuer verpflichtet ist, muss darauf achten, diese korrekt auszuweisen. Eingangsrechnungen sollten ebenfalls überprüft werden, da fehlerhafte Angaben dazu führen können, dass keine Vorsteuer geltend gemacht werden kann.
Digitale Rechnungssoftware nutzen
Seit dem 1. Januar 2025 ist die elektronische Rechnung für Unternehmer verpflichtend. Eine professionelle Rechnungssoftware hilft dabei, E-Rechnungen im standardisierten Format (z. B. XRechnung oder ZUGFeRD) zu erstellen. Diese Systeme ermöglichen eine automatisierte Verarbeitung und erleichtern das Büromanagement.
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