Nicht alle Firmen begleichen ihre Rechnungen pünktlich. Wer bereits zu spät dran ist, lässt sich dabei aber mittlerweile deutlich mehr Zeit als noch im vergangenen Jahr. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Auswertung der Wirtschaftsauskunftei Crif, die tiefere Einblicke in die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen gibt.
Unpünktliche Firmen bezahlten in den ersten sechs Monaten 2024 durchschnittlich erst nach 53,2 Tagen. Im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2023 hat sich der Wert um fast acht Tage verschlechtert. „Das ist eine der signifikantesten Erhöhungen der letzten Jahre“, zitiert die Tagesschau Crif-Deutschlandchef Frank Schlein, der sich zuvor gegenüber dem Handelsblatt geäußert hatte.
Verspätete Zahlungen als Belastung für Lieferanten
Um mehr über potenziellen Zahlungsverzug hiesiger Unternehmen herauszufinden und konkreter feststellen zu können, wie weit sie durchschnittlich über dem festgelegten Zahlungsziel liegen, untersuchte Crif die Zahlungsprozesse von knapp 540.000 deutschen Firmen. Das eigentliche Zahlungsziel, das im Rahmen von Rechnungen vereinbart wurde, lag im Schnitt bei 26 Tagen.
Besorgt zeigte sich Schlein, weil Zahlungsverzug häufig im Vorfeld von Zahlungsunfähigkeit stehe. Säumiges Verhalten von Firmen birgt auch das Risiko eines Domino-Effekts und bringe beispielsweise Lieferanten in Bedrängnis, die ihrerseits mit den Folgen zu kämpfen haben.
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