Die Stellenanzeige ist geschaltet, doch die Bewerbungen bleiben aus. Monate vergehen, Personaldienstleister kassieren hohe Gebühren, das Team ächzt unter der Mehrarbeit. Ein Onlinehändler aus NRW musste sechs Monate lang seinen Kundenservice mit Aushilfen überbrücken. Am Ende kostete ihn die Personalsuche nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch über 20.000 Euro – und das, bevor der neue Mitarbeiter überhaupt seinen ersten Arbeitstag hatte.

Fachkräftemangel ist Alltag - auch im Onlinehandel. Wer die besten Leute gewinnen und halten will, muss mehr bieten als ein solides Gehalt, einen Tischkicker und einen Obstkorb. Bedeutet das teure Lohnerhöhungen? Nein. Denn es gibt eine smarte Alternative: steuerfreie Benefits, die Mitarbeitende spürbar entlasten – und dem Arbeitgeber hohe Abgaben ersparen.

Mehr Netto vom Brutto: Die besten Benefits

Welche Zusatzleistungen sind wirklich attraktiv? Und welche sparen Steuern und Sozialabgaben? Hier einige der besten Möglichkeiten:

  • Sachbezug (bis 50 Euro monatlich): Ein Gutschein für den Supermarkt oder Tankstelle oder gleich eine flexible Guthabenkarte für die Region? Kommt an. Arbeitgeber können diesen Betrag steuerfrei auszahlen – eine kleine Geste mit großer Wirkung. (Mehr dazu auf Wikipedia)
  • Essenszuschuss: Ob Kantine, Lieferdienst oder Restaurant – Arbeitgeber können bis zu 7,50 Euro pro Tag bezuschussen. Das heißt: Bis zu 150 Euro im Monat mehr für den Mitarbeiter, ohne Abzüge. (Mehr dazu beim Bundesfinanzministerium.)
  • Jobticket & Mobilitätsbudget: Das Pendeln zur Arbeit kostet. Ein steuerfreies Jobticket, die Erstattung der Kosten im Nahverkehr oder ein Leasing für ein neues Fahrrad spart Mitarbeitern bares Geld – und Arbeitgebern Lohnnebenkosten.
  • Betriebliche Altersvorsorge: Altersarmut droht – wer klug ist, sorgt vor. Arbeitgeber können steuerfrei in die Rentenkasse ihrer Mitarbeitenden einzahlen. Der Clou: Meistens kostet es den Arbeitgeber nicht mal etwas.
  • Kinderbetreuungszuschuss: Kita-Plätze sind knapp und teuer. Unternehmen können die Kosten für Kita steuerfrei übernehmen – eine echte Erleichterung für Eltern. (Mehr dazu auf Haufe.)
  • Erholungsbeihilfe: Urlaub tut gut. 156 Euro im Jahr können Arbeitgeber steuerfrei für die Erholung ihrer Mitarbeitenden beisteuern. Verheiratet und mit Kind, ist sogar noch mehr möglich. Ein Zeichen der Wertschätzung, das sich herumspricht. (Mehr dazu auf Haufe.)

Rechnen statt draufzahlen: Ein Vergleich

Ein Onlinehändler überlegt: 200 Euro mehr netto für die Mitarbeitenden – doch eine klassische Gehaltserhöhung würde ihn mit Sozialabgaben und Steuern satte 400 Euro kosten. Gibt es einen besseren Weg? Ja.

Ein smarter Mix aus Benefits könnte dieselbe Netto-Wirkung erzielen – mit weit weniger Kosten:

  • 50 Euro Sachbezug (steuer- und abgabenfrei)
  • 100 Euro Essenszuschuss (max. 15 Euro Steuern, abgabenfrei)
  • 50 Euro Fahrtkostenzuschuss (steuer- und abgabenfrei)

Ergebnis: Die Mitarbeitenden freuen sich über 200 Euro mehr, und das Unternehmen spart jährlich pro Mitarbeiter mehr als 3.000 Euro.

Fazit: Wer klug handelt, spart doppelt

Gute Leute sind schwer zu finden – und teuer zu ersetzen. Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden halten wollen, sollten clever investieren. Steuerfreie Benefits sind dafür ein mächtiges Werkzeug: Sie bringen den Mitarbeitenden echte Vorteile, steigern die Loyalität und entlasten den Arbeitgeber finanziell. Statt hohe Summen ins Recruiting zu stecken, lohnt es sich, das bestehende Team zufriedener zu machen – mit spürbarer Wertschätzung.

Über den Autor:

Peer Hohn ist Geschäftsführer der Recardy GmbH. Recardy bietet eine Plattform für steuerfreie Benefits auf Basis von Mastercard-Guthabenkarten für zufriedene Mitarbeiter und attraktivere Arbeitgeber.
 

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