Den Sturm, der sich in den vergangenen Wochen über Kleiderkreisel entlud, könnte man fast als „episch“ bezeichnen. Hunderte Nutzer waren auf die digitalen Barrikaden gegangen und hatten gegen das neue Bezahlsystem des Unternehmens protestiert (wir berichteten). Mit Erfolg, wie es aussieht. Denn das Team von Kleiderkreisel hat sich nun zu Wort gemeldet und versucht Schadensbegrenzung zu betreiben. Einige Nutzer vermuten dahinter doch schon jetzt eine Hinhalte-Taktik.

Wolken am Himmel

(Bildquelle Wolken: silverjohn via Shutterstock)

Das neue Bezahlsystem von Kleiderkreisel war zum Gegenstand anhaltender und intensiver Kritik vonseiten der Nutzer geworden. Zum einen war es für User ein Schlag, dass der vormals kostenlose Service des Mode-Portals durch anfallende Provisionen und Transaktionsgebühren bald kostenpflichtig wird. Zum anderen kritisierten die sogenannten „Kreisler“, dass hinter dem neuen System der aus Litauen stammende Payment-Anbieter MangoPay steht, der aus Kundensicht nicht vertrauenswürdig sei.

Kleiderkreisel macht Bezahlsystem vorübergehend zur freiwilligen Option

Nach wochenlangem Streit und Gegenwehr vonseiten der Nutzer hat sich Kleiderkreisel nun erneut zum neuen Bezahlsystem geäußert und Besserung versprochen. Auf der Seite des Unternehmens ist folgendes zu lesen:

„Wir garantieren euch, dass das Bezahlsystem für mindestens drei Monate komplett optional sein wird. Sollte sich nach dieser Zeitspanne herausstellen, dass sich Kleiderkreisel so nicht finanzieren kann, behalten wir uns vor, das System anzupassen. Es könnte beispielsweise verpflichtend werden, das Bezahlsystem für teure Artikel zu nutzen oder als letzte Option könnte die Nutzung für Verkäufer verpflichtend werden.“

Neues Bezahlsystem: Nutzer wittern eine Hinhalte-Taktik

Auf den ersten Blick hört sich dieser Plan für die Shopper und Verkäufer ziemlich zufriedenstellend an – zumindest liest man in den Kommentaren, dass dies „endlich mal ne gute Nachricht“ sei. Doch bei genauerer Betrachtung wird eine Verpflichtung des Dienstes nach einer Einführungsfrist nicht ausgeschlossen – gar schon in Erwägung gezogen. Dies scheinen auch einige Nutzer so zu sehen. Eine von ihnen schreibt:

„so ein schwachsinn^^ das ist einfach nur wieder ne hinhaltetaktik... es steht ganz klar da "du kannst es ausprobieren" ich wetter mit dir, der haken, der hier wieder einmal nicht genannt wird ist der, dass nach nem monat oder 2 die "probierphase" vorüber ist und dann bist du wieder GEZWUNGEN das system zu nutzen...“

Es wird sich zeigen, wie es Kleiderkreisel und den Nutzern in den ersten drei Monaten ergeht. Doch wie die Entwicklungen auch verlaufen werden, das Unternehmen verspricht: „Egal was wir tun, wir werden über alle geplanten Änderungen mit euch sprechen.“ – Ein erster Ansatz, um einem weiteren Shitstorm vorzubeugen.

Nähere Details zur Einführung des neuen Bezahlsystems und zur dreimonatigen, freiwilligen Einführungsphase gibt es hier.