Alibaba will die Welt erobern und setzt alles daran, seinen Marktplatz global verfügbar zu machen. Allerdings hat der Online-Händler noch einige Defizite auszugleichen, bis er eine echte Bedrohung für Amazon, eBay und Co. wird. Eine Code-Schwachstelle, die Daten von Millionen von Alibaba-Nutzer gefährdet hat, rückt das Ziel wieder ein Stückchen weiter weg.

Sicherheitslücke

(Bildquelle Sicherheitslücke: wk1003mike via Shutterstock)

Wie jetzt bekannt wurde, haben Israelische Forscher Code-Fehler bei Alibaba gefunden, die Hackern Tür und Tor zu Millionen von Kundendaten geöffnet haben sollen. Ausgenutzt wurde die Schwachstelle zwar angeblich nicht, doch sie hätte gravierenden Schaden anrichten können. So konnten die Experten für Internetsicherheit Artikelpreise manipulieren und die Produkte dann zum geänderten Preis kaufen. Zudem konnten Sie einsehen, welche Produkte jeder Kunde gekauft hatte, und konnten die Lieferadresse ändern, sodass die Artikel an ihre eigene Adresse geliefert worden wären. Alibaba gab inzwischen an, die Sicherheitslücke beseitigt zu haben.

Alibaba hatte zuletzt immer wieder Probleme mit Produktfälschungen, gegen die der Marktplatz zwar vorgeht, doch wie effektiv dies geschieht, kann niemand sagen. Fest steht nur, dass solche Meldungen den Börsenstart des chinesischen Online-Marktplatzes fast gefährdet hätten. Zudem entsprechen die Datenschutzkriterien auf Alibaba keineswegs den deutschen oder europäischen Richtlinien. Datenschützer kritisierten die Intransparenz und Verstöße des Unternehmens bereits.

Hinzu kommt, dass die internationalen Online-Präsenzen von Alibaba auch an sich keinen vertrauensvollen Eindruck machen. Von Übersetzungsfehlern über fragwürdige Produkte bis hin zu der Tatsache, dass für den Kauf von Artikeln eine "Anforderung" an den Händler gestellt werden muss, bei der es schnell zu Missverständnissen kommen kann – der Handel und Kauf auf Alibaba ist eher ein Wagnis.