Amazon Marketplace-Händler bieten immer häufiger den günstigsten Preis auf dem Markt. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von shopanbieter.de in Zusammenarbeit mit PreisAnalytics. Die Händler unterbieten dabei sogar Amazon selbst.

Menschen bilden das Dollar-Symbol

(Bildquelle Masse bestimmt den Preis: Rashevskyi Viacheslav via Shutterstock)

Im Zuge der Untersuchung des E-Commerce-Portals shopanbieter.de und PreisAnalytics, einem der führenden Anbieter für intelligente Markanalysen im E-Commerce, wurden 100.000 Produkte mit mindestens drei Wettbewerbern im untersuchten Umfeld betrachtet. Das Ergebnis: Bei jedem sechsten Produkt fand sich der günstigste Preis im November bei Marketplace-Händlern.

Im Vorjahreszeitraum lag dieser Wert laut Untersuchung noch bei 10 Prozent. Damit stieg der Wert im vergangenen Jahr um 60 Prozent. Amazon selbst bietet dagegen immer seltener den günstigsten Preis: Konnte der Konzern im November letzten Jahres noch bei jedem vierten Artikel den Preiskampf für sich entscheiden, sank dieser Wert in diesem Jahr auf knapp 18 Prozent.

Grafik: Preisentwicklung Amazon

Können kleine Händler diese Preispolitik verkraften?

Amazon scheint seine Preispolitik folglich ein wenig gelockert zu haben und verlässt sich offenbar verstärkt auf die Marketplace-Händler. „Amazon kann es sich ganz einfach leisten, seine Marketplace-Händler als Zugpferd bei der Preisgestaltung zu nutzen“, erklärt Stefan Bures, Gründer und Geschäftsführer von PreisAnalytics.

Offen bleibt, ob es sich die Marketplace-Händler wirklich leisten können, den günstigsten Preis am Markt dauerhaft zu bieten. Die Niedrigpreise dürften zweifellos dem harten Konkurrenzkampf geschuldet sein – ob vor allem kleinere Händler eine solche Preispolitik auf lange Sicht verkraften können, ist dabei fraglich.