Zum Ende des letzten Jahres sorgten einige Niedrigstpreise durch Softwarefehler für viel Wirbel – zu Beginn des neuen Jahres kam es nun auch bei Redcoon zu einem Preisfehler. Durch Misskommunikation verärgerte das Unternehmen seine Kunden dann endgültig.

Digitalkamera mit Münzen

(Bildquelle Digitalkamera-Angebot: kaczor58 via Shutterstock)

Zum Jahreswechsel wollte Redcoon eine Digitalkamera zu einem besonderen Preis anbieten: Mit einem Gutscheincode im Wert von 200 Euro sollte die Kamera, die eigentlich 549 Euro kostet, für 349 Euro angeboten werden. Doch am 30. Dezember war dieser günstige Preis als „normaler“ Preis ausgezeichnet, mit dem Gutscheincode konnte die Nikon-Digitalkamera samt Tasche und 16GB-Speicherkarte so für 149 Euro erstanden werden.

Das Schnäppchenportal MyDealz, auf dem Nutzer zum Jahresende auch auf eine eBay-Preispanne hinwiesen (wir berichteten), wurde auf das günstige Redcoon-Angebot aufmerksam und sorgte so für ein hohes Bestellaufkommen.

Fehler durch menschliches Versagen

Redcoon reagierte nach Angaben von ChannelPartner erst am Silvestermorgen und stellte in einem Facebook-Post klar, dass es sich um menschliches Versagen und keinen Software-Fehler gehandelt habe:

 

Redcoon betont, dass durch den Preisfehler ein “hoher finanzieller Schaden” entstanden sei und durch die Verbreitung des vermeintlichen Angebots weit mehr Bestellungen eingegangen seien, als Ware verfügbar gewesen sei. Nun wolle Redcoon alle Bestellungen anfechten, auch wenn die Ware bereits ausgeliefert wurde. Im Internet melden sich bereits Kunden zu Wort, die rechtlich um die Gültigkeit des Angebots kämpfen wollen.

"Ausverkaufte" Kamera einen Tag später im eBay-Angebot

Dass aber ein Teil der zum falschen Preis verkauften Kameras bereits ausgeliefert wurde und nun ein mühseliger Prozess folgt, sorgt für Ärger. Aber auch daneben scheint einiges bei Redcoon falsch gelaufen zu sein: „So wurde Kunden per Mail angeboten, die Kamera zum ursprünglichen Preis von 549 Euro zu kaufen – von dem zum Angebot gehörigen Gutschein von 200 Euro war dagegen keine Rede mehr“, berichtet ChannelPartner. „Auch wurde bei einzelnen Bestellungen noch nach der Anfechtung der Bestellung die Kreditkarte um den fehlerhaften Betrag belastet.“

Der Geduldsfaden der Kunden riss dann endgültig, als Redcoon am Neujahrtag das gleiche Nikon-Set bei eBay als „Wow!-Angebot“ einstellte – zum Preis von 329 Euro. Nur einen Tag zuvor hatte das Unternehmen den Kunden mitgeteilt, dass das Set durch den Überverkauf nicht mehr verfügbar sei. Der Imageschaden, der dem finanziellen Schaden folgte, könnte daher beträchtlich sein.