Einst ist Migros, die größte Supermarkt-Kette der Schweiz, mit fünf Verkaufswagen gestartet, mit denen das Unternehmen 178 Haltepunkte in Zürich angefahren hat. Dort konnte die Bevölkerung dann ihre Lebensmittel-Einkäufe tätigen, bevor sich Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler dazu entschieden hat, stationäre Märkte zu eröffnen. Trotzdem bedeutete das nicht das Ender der Migros-Wagen: Wie Blick.ch schreibt, blieben diese bis 2007 in Betrieb.
Nun hat sich das Unternehmen entschieden, wieder Lieferwagen auf die Straße zu schicken – wenn auch in einem überarbeiteten Konzept. Denn die klassischen Verkaufswagen passen nicht mehr so recht in das digitale Zeitalter. Vielmehr handelt es sich bei dem Miacar genannten Service um einen Lebensmittel-Lieferdienst, der seit vergangenem Monat in Bern getestet wird. Die Flotte von Miacar besteht dabei aus elektrischen Lieferwagen.
Migros-Verkaufswagen als Vorbild
„Unser Vorbild sind die Migros-Verkaufswagen von Gottlieb Duttweiler“, erklärt Migros-Sprecher Luzi Weber laut Blick.ch. Im Vorfeld des Miacar-Starts habe man mit den Kunden gesprochen, um ein für sie passendes Modell zu entwickeln. „Auf Basis dieser Analyse haben wir dann ein eigenständiges Konzept erarbeitet.“
Mit dem neuen Service entwickelt Migros sich auch stärker in Richtung M-Commerce: DIe Kunden können ihre Lebensmittel-Bestellung per Smartphone-App durchführen, die bestellten Produkte sollen dann in einem Zeitfenster von einer Stunde geliefert werden. Ab einem Warenkorbwert von mindestens 25 Schweizer Franken wird kostenlos geliefert. Zum Start hat Miacar Produkte aus dem Migros- und Denner-Sortiment im Angebot, die in der Region beliebt seien. „Dazu gehören neben frischen Lebensmittel bislang auch Bier und Wein“, so Weber weiter.
Schweizweite Expansion bereits im Blick
Der Service soll sich auch nicht lange auf Bern beschränken, die schweizweite Expansion sei bereits angedacht. „Wenn die Erfahrungen für die Kunden positiv sind, ist eine schrittweise Ausdehnung in weitere Regionen der Schweiz vorgesehen“, erklärt der Migros-Sprecher.
Interessant ist der Umstand, dass Migros bereits mit Le Shop im Online-Handel vertreten ist. Eine Konkurrenz zwischen Le Shop und Miacar bestehe nicht, betont Weber. Die beiden Konzepte sollen seiner Meinung nach unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Experten rätseln unterdessen, warum das Unternehmen diesen Markt nicht mit der E-Commerce-Kompetenz von Le Shop bedient. Vom Migros-Sprecher gibt es laut Blick.ch nur eine knappe Antwort darauf: „Die beiden Angebote ergänzen sich.“
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