Der Konkurrenzdruck durch Amazon ist in vielen Handelsbereichen sehr groß – nicht zuletzt auch im Buchhandel, wo in den vergangenen Jahren viele kleinere (und auch größere) Händler aufgeben mussten. Auf der Suche nach neuen Wegen scheinen die beiden Buchhandelsketten Thalia und Mayersche nun auf eine potenzielle Lösung gestoßen zu sein: Sie wollen fusionieren.
Neues Buchhandelsunternehmen: Kompetenzen werden erweitert
Thalia und Mayersche gehören zu den größten Anbietern auf dem Markt: Thalia hat die Stellung als größte hiesige Buchhandelskette inne, während Mayersche auf Platz vier zu finden ist. Durch die Fusion soll „der bedeutendste familiengeführte Sortimentsbuchhändler in Europa“ entstehen, wie die beiden Ketten nach Angaben von Heise Online am Donnerstag mitteilten.
Die beiden Buchhandelsketten würden sich ideal ergänzen: Einerseits könne Thalia einen größeren Erfahrungsschatz im digitalen Handel vorweisen, andererseits sei die Mayersche gerade im Non-Book-Bereich wie zum Beispiel bei Spielzeugen oder anderen ergänzenden Sortimentsgruppen sowie im Shop-in-Shop-Geschäft bewandert.
Neue Schlagkraft – sowohl online als auch offline
Mit mehr als 350 Buchhandlungen in der DACH-Region und mehreren Online-Shops soll das neue Unternehmen demnach auf einer soliden Basis stehen und große Stärke gegen die Konkurrenten aus der Online-Welt – allen voran Amazon – besitzen.
Während Hartmut Falter, Inhaber der Mayerschen Buchhandlung, darauf verwies, dass man sich durch die Fusion „strategisch auf die Zukunft einstellen“ wolle, wurde Thalia-Mehrheitsgesellschafter Manuel Herder konkreter: Der Entschluss, zu fusionieren, sei „ein Zeichen des Aufbruchs gegen die Marktmacht globaler Online-Händler und für die innerstädtische Lesekultur“, zitiert ihn Heise weiter.
Thalia und Mayersche kämpfen nicht nur gegen Amazon
Amazon dürfte grundsätzlich als einer der größten Konkurrenten gelten, welche Thalia und Mayersche (sicher auch schon vor der geplanten Fusion) in den Fokus rücken. Daneben sind aber auch hiesige Entwicklungen in der Branche und bei den Käufern ein schwieriges Thema: Wie es weiter heißt, sank die Zahl der Buchhandelskunden allein in den vergangenen fünf Jahren um deutliche 6,4 Millionen. Auch die Zahl der verkauften Bücher brach in der vergangenen Dekade um etwa 37 Millionen auf 367 Millionen ein. Das neue Unternehmen hat also einige Aufgaben zu bewältigen.
Schließungen soll es im Rahmen der Fusion zudem keine geben, obwohl noch nicht ganz klar sei, ob die Marke „Mayersche Buchhandlung“ auch künftig bestehen bleiben werde.
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