Immer mehr Menschen in Deutschland kaufen online ein, vor allem die Zahl mobiler und älterer Nutzer steigt deutlich. Das zeigt die repräsentative Studie „Trends im E-Commerce“ des Digitalverbands Bitkom.
Jeder zweite Online-Käufer nutzt mittlerweile sein Smartphone, um im Web zu shoppen – 2016 waren es noch 39 Prozent. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es inzwischen sogar 78 Prozent. Doch auch die ältere Generation setzt immer mehr auf Mobile Commerce: Die Zahl der 50- bis 64-jährigen Nutzer stieg im Vergleich zu 2016 um neun Prozentpunkte auf 29 Prozent, bei den Über-65-Jährigen von sechs auf elf Prozent. „Online-Shops müssen für den mobilen Zugang und kleine Bildschirme optimiert werden, um erfolgreich Kunden ansprechen zu können“, rät Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Insgesamt kaufen 56 Millionen Bundesbürger im Internet ein, das sind 80 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren.
Kunden achten auf den Preis und Bewertungen
Wenn die Online-Käufer ihren Webshop wählen, achten sie laut Studie besonders auf den Preis, die Zahlungsoptionen und eine versandkostenfreie Lieferung. 93 Prozent der Online-Käufer recherchieren vor dem Kauf im Web und lassen sich von den Ergebnissen beeinflussen. Wichtig dabei sind besonders Online-Kundenbewertungen und Preisvergleichsseiten. „Kunden nutzen das Internet zunehmend als Informationsquelle, bevor sie auf den Kaufen-Button drücken“, erklärt Rohleder. „Mit transparenten und unabhängigen Bewertungen auf ihrer Homepage können Online-Shops Orientierung bieten und sich gleichzeitig positiv von anderen Online-Händlern absetzen.“
Trotz des Booms im Online-Handel bleiben einzelne Branchen und Services außen vor. Sprachassistenten zum Beispiel spielen beim Online-Shopping in Deutschland noch keine Rolle: Nur zwei Prozent nutzen laut Bitkom-Studie Siri und Co. Andere Studien kommen beim Thema Voice Commerce zu recht gegensätzlichen Ergebnissen: Entweder boomt der Bereich oder er ist noch gar nicht richtig gestartet.
Darum stagniert der E-Commerce mit Lebensmitteln
Auch der Online-Handel mit Lebensmitteln ist ein Problemkind – und wird es wohl vorerst auch bleiben. Die Zahl der deutschen Internetnutzer, die schon einmal Lebensmittel im Web bestellt haben, hat seit 2016 um einen mageren Prozentpunkt zugelegt und liegt nun bei 29 Prozent. Einer der Gründe: Auf dem Land ist die Bestellung kaum möglich bzw. zu umständlich. In den Nutzerzahlen zeigt sich folglich ein deutliches Stadt-Land-Gefälle: In Städten haben 37 Prozent schon Mal Lebensmittel online bestellt, in ländlichen Gegenden nur 21 Prozent. Immerhin kann sich rund ein Drittel der Befragten vorstellen, in Zukunft auch Essen, Getränke und Co im Web zu ordern. „Die grundsätzliche Bereitschaft der Verbraucher, Lebensmittel im Web zu kaufen, ist durchaus da“, sagt Rohleder. „Mit zunehmender Bekanntheit und innovativen Logistiklösungen werden auch im Online-Lebensmittelhandel die Umsätze steigen“, hofft er.
Für die Studie hat der Digitalverband Bitkom 1.086 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt. Hier sehen sie die Ergebnisse in einer Präsentation.
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