Rocket Internet kämpft mit dem Manager-Schwund: Christian Senitz, SVP Finance bei der Berliner StartUp-Schmiede, wird das Unternehmen im zweiten Quartal 2019 verlassen. Entsprechende Informationen habe Rocket Internet gegenüber t3n.de bestätigt. Die StartUp-Schmiede hatte erst im August 2018 den Abgang von CFO Peter Kimpel verkraften müssen – er wechselte als Deutschland-Chef zur Investment-Bank Barclays (wir berichteten).

Doch Senitz ist nicht der einzige Manager, der Rocket Internet in nächster Zeit verlassen wird. Auch Chief Compliance Officer Christian Lasch wird das Unternehmen verlassen – und zwar bereits im ersten Quartal 2019. Für Lasch werde ein Nachfolger gesucht, für Senitz allerdings nicht, berichtet t3n weiter. Rocket Internet halte sich mit näheren Details zu den beiden Abgängen zurück.

In drei Jahren von 425 auf 171 Mitarbeiter

Insidern zufolge verliert Rocket Internet zusehends MItarbeiter, die Büroräume sollen sich stetig leeren. Die Zahlen aus dem Jahresbericht 2017 der StartUp-Schmiede sprechen für sich: Demnach habe Rocket Internet 171 Mitarbeiter. Bettina Curtze, SVP Finance and Investments, zufolge seien es heute „in der Tendenz ein paar weniger“. Wie viele es tatsächlich sind, wird wohl aus dem kommenden Jahresbericht ersichtlich werden, der im April 2019 erwartet wird. Ende 2015 verzeichnete Rocket Internet aber noch 425 Mitarbeiter.

Unverändert sei laut Curtze der Auftrag des Unternehmens: „Rocket Internet verfolgt nach wie vor die Strategie, sowohl Internetunternehmen zu gründen als auch im Internetsektor zu investieren“, erklärt die Managerin. Ein aktuelles Inkubationsbeispiel sei Expertlead, das Freelance-Experten im Digitalsektor an Geschäftskunden vermittelt.

Rocket Internet: Kein Erfolg an der Börse

Rocket Internet war im Jahr 2014 an der Börse gestartet. Die Aktie des Unternehmen ist nach dem Start allerdings schnell unter den Ausgabepreis von 42,50 Euro gefallen und hatte sich nie wieder erholt. In den vergangenen sechs Monaten hatte das Wertpapier rund ein Drittel an Wert verloren. Zuletzt hatte Rocket Internet zudem seine Anteile an Home24 und HelloFresh verringert – im Fall von HelloFresh sogar deutlich um 20 Prozent.