Ob Sessel, Tische, Teppiche oder Küchenfronten mit verschiedenen Griffen und Elementen, es gibt sie häufig in verschiedenen Farben, Größen und Kombinationen. Damit Kunden sich im Online-Shop eine umfassende Vorstellung vom Aussehen des jeweiligen Produkts machen können, ist ein aussagekräftiges Foto schon beinahe zwingend. Nur ist es bei zunehmender Varianz schwierig, jeden Artikel einzeln zu fotografieren. Die Lösung: Produktbilder aus dem Computer.
Genau diese will Otto in Zukunft stärker nutzen. Der Online-Händler versteht Technologie als Unternehmensidentität und bastelt derzeit an der Umwandlung zur Plattform – in diesem Zusammenhang investiert das Unternehmen auch ordentlich in die Entwicklung einer eigenen Datenbank für Computer Generated Images (CGI):
„Computer Generated Imagery beschreibt die Technologie, mit der Bilder am Computer erstellt werden. In unsere interne #CGI-Datenbank investieren wir aktuell 2,6 Millionen Euro" – Tobias Nientiedt, leitet unser Content Lab #facts2go ^Nele pic.twitter.com/JtpF0WaNI2
— Otto (GmbH & Co KG) (@otto_de) 25. Februar 2019
Für jede Produktkonfiguration eigene Bilder
Im Gespräch mit Digital Kindergarten erläutert der Leiter des CGI Content Labs von Otto, Tobias Nientiedt, ausführlich, was in dem Bereich im Konzern aktuell passiert und warum das Thema für sie so interessant ist: „Es ist die Digitalisierung des Content-Produktionsprozesses. [...] Für uns das ist das sehr wichtig, weil wir in Zukunft für jede Produktkonfiguration auch ein eigenes oder mehrere Bilder unseren Kunden zeigen möchten.“
Die Bilder entstehen u. a. auf Grundlage von CAD-Daten, die konvertiert werden, oder durch die manuelle Modellierung am PC nach Fotovorlagen. Durch 3D-Scans wird die jeweilige Materialstruktur erfasst.
CGI-Entwicklung: In fünf Jahren kauft keiner mehr Möbel nur auf Basis eines Bildes
Die Technologie stamme ursprünglich aus dem Filmbereich, erläutert Nientiedt, dann wurde sie auch von der Autobilbranche aufgegriffen, weil diese ohnehin die Konstruktionsdaten besitzt und Produktfotos in diesem Bereich sehr teuer sind. Dass CGI nun im Home- und Living-Bereich angekommen ist, ist nach Ansicht des Spezialisten auch Google und Apple zu verdanken, die die Augmented Reality Technologie vergangenes Jahr als Basisfeature in die Betriebssysteme ihrer Smartphones integriert haben.
Mit Blick in die Zukunft meint Nientiedt: „Ich glaube, dass sich Augmented Reality im Mainstream etablieren wird. Ich denke, dass in fünf Jahren keiner mehr Möbel im E-Commerce kauft nur auf Basis von einem Bild und einem Text, sondern man wird das Möbelstück in seinen eigenen vier Wänden schon einmal gesehen haben, bevor man es kauft.“ Für möglich hält er es auch, dass bald Möbelstücke einfach per App über das Smartphone scanbar und für Augmented Reality verwendbar sind.
Derzeit nutzt Otto CGI vor allem für Möbel, künftig wäre diese Art der Produktdarstellung auch im Bereich Fashion oder Elektronik denkbar. „Ich glaube, irgendwann wird alles Bildmaterial über CGI abgebildet, da wird dann gar nichts mehr fotografiert“, so Nientiedt.
Hier gibt es das komplette Interview:
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Falls Ihr auch eure Bilder in 3D haben wollt helfe ich euch gern :)
at Otto (auch wenn die es nicht lesen werden) ... ich sehe es wird viel mit Photoshop gemacht... bitte auf Nodebasierte Programme umdenken
Beste Grüße, Anton Zoll
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