„Dies ist unsere letzte Chance. Helfen Sie uns, das Urheberrecht in Europa zu modernisieren.“ Diese Worte richtet der deutsche Ableger der Online-Enzyklopädie Wikipedia an die Nutzer, wenn sie am heutigen Donnerstag versuchen, das Portal aufzurufen. Wikipedia ist für einen Tag abgeschaltet. Dies ist ein Protest gegen Teile der geplanten EU-Urheberrechtsreform, über die am 27. März im EU-Parlament abgestimmt werden soll. Hauptkritikpunkte sind auch für Wikipedia die Artikel 11 (Leistungsschutzrecht) und Artikel 13 (Uploadfilter).
Die geplante Reform könne „dazu führen, dass das freie Internet erheblich eingeschränkt wird“, heißt es in der Meldung auf Wikipedia. Die Artikel 11 und 13 würden zusammen „die Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit erheblich beeinträchtigen“. Das Portal ist sich bewusst, dass es von Artikel 13 explizit ausgenommen, doch das „freie Wissen“ werde „selbst dann leiden, wenn Wikipedia eine Oase in der gefilterten Wüste des Internets bleibt. Wikipedia solidarisiert sich mit den vielen Reformgegnern und ruft dazu, die Abgeordneten des Europäischen Parlaments zu kontaktieren.
Die tschechische, dänische und slowakische Vertretung sind heute ebenfalls abgeschaltet. Es ist nicht das erste Mal, dass die Wikipedia-Autoren auf diese Weise protestieren. So waren etwa schon 2012 in mehreren Ländern Wikipedia-Seiten nicht erreichbar, um die gegen die US Sopa (Stop Online Piracy Act) und Pipa (Preventing Real Online Threats to Economic Creativity and Theft of Intellectual Property Act).
Kaspersky Lab: Kartellbeschwerde gegen Apple
Am Mittwoch hat Kaspersky Lab eine Beschwerde gegen Apple bei der russischen Wettbewerbsbehörde (FAS) eingereicht. Apple gebe als Plattformbetreiber des App Stores Regeln vor, die andere Entwickler benachteiligen, kritisiert Kaspersky. Der App Store ist die einzige Möglichkeit zum Vertrieb von Apps für das iPhone. Konkret geht es um die „Safe-Kids“-App des Security-Spezialisten. Bestimmte Funktionen musste Kaspersky entfernen, die Apple als regelwidrig erachtete, so Heise. Beim Thema Kindersicherungs-Apps schaut Apple mittlerweile genauer hin, erste Apps wurden bereits vom Apple Store genommen. Auch Spotify kritisiert Apple wegen der zwangsläufigen Umsatzbeteiligung an In-App-Käufen.
Tom Tailor verkauft Tochterfirma Bonita
Die Hamburger Modekette Tom Tailor hat sich mit der niederländischen Victory & Dreams International Holding auf einen Verkauf der Tochterfirma Bonita geeinigt. Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung. Über die Konditionen wurde Stillschweigen vereinbart. „Der Verkauf von BONITA ist ein wichtiger Schritt für die TOM TAILOR Group. Wir schaffen damit klare Verhältnisse, setzen Kapazitäten frei und können uns künftig voll auf das profitable Wachstum der Kernmarke TOM TAILOR konzentrieren“, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Heiko Schäfer. Tom Tailor hatte Bonita 2012 übernommen. Am Hauptsitz der Marke in Hamminkeln (Nordrhein-Westfalen) sind 300 Mitarbeiter beschäftigt.
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