Karstadt und Galeria Kaufhof haben schwierige Zeiten hinter sich. Abgehängt vom digitalen Wandel sollen die beiden einstigen Warenhausriesen gemeinsam einen Weg zu alten Erfolgen finden. Das bedeutet vorrangig, dass das neue, fusionierte Unternehmen aus den roten Zahlen herausgeführt werden soll – und das auch in absehbarer Zeit. Stephan Fanderl, Chef von Galeria Karstadt Kaufhof, hat dafür ganz konkrete Pläne: Bis zum Geschäftsjahr 2020/21 will er wieder schwarze Zahlen sehen.
„Die Lage ist angespannt, aber wir sind optimistisch“, zitiert das Handelsblatt Fanderl, der sich gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung geäußert hatte. „Wir werden in diesem Jahr die Voraussetzungen für ein erfolgreiches gemeinsames Unternehmen schaffen.“ Sicher keine leichte Aufgabe. Die Herausforderung sei groß, so Fanderl.
Im Herbst soll der gemeinsame Online-Shop stehen
Aktuell werden die Grundlagen für ein erfolgreiches Weiterbestehen geschaffen, denn die Zusammenführung der beiden Unternehmen Karstadt und Galeria Kaufhof werde derzeit „mit Höchstgeschwindigkeit“ vorangetrieben. Und auch entsprechende Fristen scheint es schon zu geben:
Bereits im Herbst, genauer gesagt im September, soll das Gemeinschaftsunternehmen laut Handelsblatt im Wesentlichen zusammengeführt sein: inklusive einer Firmenzentrale, einem IT-System sowie allen wichtigen Bestandteilen, die für den E-Commerce notwendig sind – einem einheitlichen Online-Shop mit gemeinsamem Sortiment sowie den logistischen Strukturen. „Durch die damit verbundenen Effekte soll die Verlustsituation bei Kaufhof behoben werden“, sagte Fanderl.
Abbau von 2.600 Vollzeitstellen war angekündigt
Dass die Neustrukturierung und Ausrichtung des neuen Gemeinschaftsunternehmens nicht ohne tiefe Einschnitte möglich sei, hatten die Verantwortlichen bereits Anfang des Jahres deutlich gemacht. Damals war von massiven Einsparungen im Personalbereich die Rede und man hatte einen Abbau von rund 2.600 Vollzeitstellen angekündigt.
Wie viele Stellen genau eingespart werden, hänge nach Angaben des Unternehmens davon ab, wie die Sanierung weiter verläuft: „Aber wir wollen nicht mehr Personal abbauen als nötig“, so Fanderl. Weitere Einsparungen sollen unter anderem durch bessere Konditionen im Bereich Einkauf erzielt werden.
Grundsätzlich betonte der Manager, dass man um die jeweiligen Warenhausstandorte kämpfen wolle. Selbst in Städten, in denen derzeit sowohl Karstadt als auch Kaufhof vertreten sind, seien Schließungen nicht zwangsläufig notwendig. Durch strategische Ausrichtung könnten sich die Häuser auch ergänzen.
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