Spanische Datenschützer haben aufgrund von Datenschutzverstößen in der „La Liga“-App ein Bußgeld von 250.000 Euro gegen den Ausrichter der beiden spanischen Profifußballligen verhängt. Die App haben nicht klar erläutert, dass sie Zugriff auf Positionsdaten und das Mikrofon des Handys hatte, so die Datenschützer laut Heise Online. Das sei ein Verstoß gegen das mit der DSGVO eingeführte Transparenzgebot.
Der Ausrichter Liga Nacional de Fútbol Profesional (LFP), auch La Liga genannt, hatte eine unsichtbare Funktion in die App gebracht, um unlizenzierte Aufführungen der im Pay-TV übertragenen Spiele zu entdecken. Zu den Spielzeiten hat die App die Umgebungsgeräusche aufgenommen, um eventuell laufende Spielübertragungen zu ermitteln, und das dann mit den Standortdaten abgeglichen. Gaststättenbetreiber benötigen schließlich besondere Lizenzen, um die Fußball-Spiele öffentlich zu zeigen.
La Liga hat zwar angekündigt, die App entsprechend anzupassen, gleichzeitig widersprach der Ausrichter aber der Entscheidung der Datenschützer. Diese hätten die eingesetzte Technik nicht verstanden, argumentiert La Liga. Die App mache keine Mitschnitte, sondern nehme nur kurze Tonfragmente auf, die anschließend digital verarbeitet würden. Über 99 Prozent der Daten würden zudem wieder verworfen und nur 0,75 Prozent der Daten seien nötig, um relativ sicher einschätzen zu können, ob eine Fußball-Übertragung stattfindet. Ein externes Gutachten habe bestätigt, dass keine Rückschlüsse auf Stimmen oder Gespräche möglich seien.
Datenschutz bei Facebook: Zuckerberg in der Kritik
Das Facebook-Management soll Datenschutzverletzungen einfach unter den Teppich gekehrt haben. Wie das Handelsblatt berichtet, steht dabei vor allem Mark Zuckerberg selbst in der Kritik: Der Facebook-Chef spiele „eine zentrale Rolle“, so die Vorwürfe. Medienberichten zufolge seien im Zuge von laufenden Ermittlungen alte E-Mails aufgetaucht, die eine Verbindung von Zuckerberg mit den potenziell problematischen Praktiken im Umgang mit persönlichen Daten belegen. Das hätten mit der Sache vertraute Personen bestätigt. Facebook sorge sich nun darum, dass die mutmaßlichen Enthüllungen für das Unternehmen zu einem PR-Problem werden könnten.
Der Bundestag traut sich in den digitalen Dialog
Bisher hat sich der Bundestag zurückgehalten, wenn es um die Nutzung von sozialen Medien ging. Doch nun hat sich die sogenannte Innere Kommission des Ältestenrates des Bundestages laut Welt darauf geeinigt, das zu ändern. In einem Beschluss sei festgelegt worden, soziale Medien künftig stärker als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit des Parlaments zu begreifen. Sofern keine datenschutzrechtlichen Bedenken aufkommen, solle der Bundestag „sobald wie möglich“ auf Twitter und Instagram aktiv werden. Doch offenbar fehlen bislang die Ressourcen, um Accounts mit hochwertigem Inhalt zu bespielen – und Neueinstellungen seien nicht geplant.
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Was kommt als nächstes? Muss ich aus meinem Handy den Akku raus nehmen, wenn ich Freunde besuche, da ich nicht weiß ob die GEZ bezahlen? Oder wenn ich bei jemandem im Auto mitfahre, damit der keinen Strafzettel wegen Geschwindigkeit süberhöhung bekommt, weil mein Handy das mitbekommen hat?
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