Ich bin kein großer Freund des Taxifahrens, wenn möglich, wähle ich stets die öffentlichen Verkehrsmittel. Bei meinem Urlaub in den USA dieses Jahr war mir diese Option allerdings leider nicht gegeben, also setzte ich auf ein Fortbewegungsmittel, das ich vorher noch nie ausprobiert hatte: Uber.
Das Runterladen der App und die Einrichtung eines Kontos war recht einfach und schnell und *schwupps* konnte ich auch schon meine erste Fahrt buchen. Dabei zeigte mir die App nicht nur die verschiedenen Möglichkeiten mit jeweiligen Preisen an (UberX, UberPool, UberLUX), sondern, nachdem ich eine entsprechende Fahrt ausgewählt hatte, auch in Echtzeit das Auto meines Fahrer auf einer kleinen Landkarte. Ich konnte quasi verfolgen, wo er bzw. sie sich gerade befindet und wann genau das Fahrzeug an meinem Standort eintreffen würde. Es war großartig.
Steige niemals in das Auto eines Fremden, es sei denn, es ist ein Uber
Die allererste Fahrt mit Uber verlief gut und unspektakulär: Die Fahrerin war innerhalb von drei Minuten da, wir unterhielten uns gut, Bezahlung und Trinkgeld funktionierten ganz einfach über die App. Durch die guten Erfahrungen beim ersten Mal nahm ich mir ein paar Tage später erneut ein Uber und dieses Mal gab es vom Fahrer sogar Süßigkeiten und Wasser für mich als Fahrgast. Ich war beeindruckt, gleichzeitig schossen mir aber auch die warnenden Worte meiner Mutter aus Kindheitstagen ins Gedächtnis: Steige niemals zu Fremden ins Auto, auch wenn es Süßigkeiten gibt. Im Stillen ergänzte ich zu diesem Sprichtwort: Es sei denn, es ist ein Uber-Fahrer.
Obwohl man immer mal wieder vereinzelt Horrorstorys von Uber-Fahrten gehört hat, machte ich mir nie ernsthafte Gedanken. Die App zeigt einem nicht nur das Bild des Fahrers und dessen Auto und Nummernschild an, sondern auch die Bewertungen. Außerdem erinnert einen Uber bei der Buchung, genau zu kontrollieren, ob Fahrer, Bild und Auto bzw. Nummernschild übereinstimmen. Hätte ich ein ungutes Gefühl gehabt, hätte ich einfach nicht einsteigen müssen.
Angebot und Nachfrage bestimmten die Konditionen
Interessant zu beobachten war auch das stetige Auf und Ab von Angebot und Nachfrage. Kurz nach dem Ende eines Baseballspiels beispielsweise zeigte mir die App eine Wartezeit von drei Stunden und einen Preisanstieg um mehr als das doppelte an. Wenn 40.000 Menschen unterwegs sind, kein Wunder. Allerdings ließ sich in der App beobachten, wie der Preis und die Zeit fast minütlich nach unten ging. Nach einer halben Stunden und gut 200 Meter Fußweg, um zu einem anderen zentralen Punkt zu gelangen, konnte ich mir zu einem günstigen Preis und bei einer Wartezeit von zwei Minuten ein Uber rufen.
Was mich dabei besonders erstaunte: Es standen sogar einige Taxis bereit, die Leute um mich herum warteten aber allesamt auf ihr Uber. Und auch ich habe mich ja letztendlich für diese Variante entschieden, einfach weil es einfacher war, statt den Taxi-Fahrer erst nach dem Preis fragen zu müssen und im Nachhinein noch mit Karte zu bezahlen.
Ein fader Beigeschmack bleibt
Auch wenn ich von diesen vier Uber-Fahrten hellauf begeistert war und sicherlich auch bald mal die deutsche Version in meiner Stadt ausprobieren werde, blieb dennoch ein fader Beigeschmack. Unwillkürlich musste ich mich fragen, wie viel für den Fahrer am Ende tatsächlich bleibt, wenn man von den 10 Dollar Fahrtkosten Benzin, Versicherung, Uber-Abgaben, etc. abzieht. Ein Fahrer erzählte mir beispielsweise, dass er am Tag zuvor ein Pärchen gute 40 Minuten in eine benachbarte Stadt gefahren hat, davon blieben ihm am Ende nur etwas über 20 Dollar übrig und er hatte eine ebenso lange leere Rückfahrt. Aber, wie er sagte, „musste“ er diese Fahrt annehmen. Welche Pflichten dahingehend für Fahrer gelten, wollte er leider nicht genauer ausführen.
Für mich als Kunde allerdings waren diese ersten Uber-Fahrten allesamt vollkommen großartig, und das lag nicht nur an den kostenlosen Bonbons.
Kommentar schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben