Klarna hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Ende dieses Jahres klimaneutral zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, kündigte der schwedische Zahlungsanbieter verschiedene Maßnahmen an – unter anderem sind dazu auch Veränderungen in der eigenen Unternehmenskultur geplant. Mit Hilfe von Go Climate Neutral – einer Initiative, die in UN-zertifizierte Klimaprojekte investiert – wurde untersucht, welche Emissionen Klarna etwa durch Hardware, Möbel, Reisen, Strom, Lebensmittel und Datenserver verursacht.
„Flygskam“ soll bei Dienstreisen mitgedacht werden
Zur Erreichung der Klimaneutralität verändert Klarna die Richtlinien für Dienstreisen. Reisen sollen demnach künftig bis auf wenige Ausnahmen mit dem Zug erfolgen. Dafür werden den Mitarbeitern Bahnreisen im unternehmensinternen System als erste Option angezeigt und deren Buchung erleichtert, heißt es. Auch gebe es dabei einen Hinweis, welche Auswirkung das Reisevorhaben auf das Klima habe. Nach eigenen Angaben nimmt Klarna dazu Bezug auf die Idee des „Flygskam“ (Flugscham): Wer bei Kurztrips das Flugzeug nutzt, solle dabei ein schlechtes Gewissen haben – ein Gedanke, der unter anderem durch die jüngsten Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ zunehmend Aufmerksamkeit generiert.
Klimabelastung verringern: Klarna sieht Unternehmen in der Verantwortung
Weiterhin will das Unternehmen vor allem digital kommunizieren. Der postalische Schriftverkehr soll beispielseweise dadurch reduziert werden, dass Monatsabrechnungen in Zukunft vorrangig online verfügbar sind. Auf Meetings und Veranstaltungen wolle man vegetarische Gerichte bevorzugen und Lebensmittelabfälle aus der Zentrale in Stockholm sollen ab August für die Erzeugung von Biokraftstoff verwertet werden.
Klarna bezieht mit diesem Maßnahmenpaket auch gesellschaftspolitisch Stellung: „Wir sind fest davon überzeugt, dass Unternehmen Impulsgeber für zentrale Veränderungen innerhalb der Gesellschaft sind. Die Erreichung der Klimaziele innerhalb Europas und weltweit ist eine Verantwortung, die auch wir als Unternehmen mittragen“, so Robert Bueninck, Geschäftsführer Klarna für die DACH-Region, laut einer aktuellen Mitteilung des Unternehmens. Solch konkrete Maßnahmen seien „jedoch nur erste Schritte auf unserem Weg zu einem ganzheitlichen Ansatz, ein ressourcenschonendes Unternehmen zu werden. Es werden noch viele weitere Maßnahmen auf diesem Weg folgen, um unsere globale Klimabelastung zu verringern“, kündigte Bueninck an.
Immer öfter setzen Online-Unternehmen das Thema Klimaschutz bzw. Nachhaltigkeit auf die eigene Agenda, darunter jüngst beispielsweise Ikea, u.a. mit der Rückrufaktion für gebrauchte Möbel, Zalando mit seiner Initiative für nachhaltigeren Versand oder Ebay mit der Ankündigung zur vermehrten Nutzung erneuerbarer Energien für seine Unternehmensstandorte.
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