Erneut hat es Facebook mit negativen Schlagzeilen in die Medien geschafft. Das soziale Netzwerk soll seine Marktmacht ausgenutzt und mehrere Konkurrenten sogar in die Pleite getrieben haben. Diese Vorwürfe kommen jetzt von Snap. Der Betreiber der Foto- und Messaging-App Snapchat hat bereits über mehrere Jahre Vorfälle gesammelt, in denen Facebook Wettbewerbsverstöße begangen haben soll.
Projekte Voldemort
So soll Facebook absichtlich Inhalte von Snapchat auf seiner Plattform Instagram schlechter gestellt haben. Snap wirft dem sozialen Netzwerk außerdem vor, Suchbegriffe und Hashtags, die in Verbindung mit Snapchat stehen, blockiert zu haben und absichtlich daran zu hindern, auf Facebook zu „trenden“, wie Golem schreibt. Damit verhindert das soziale Netzwerk aktiv, dass Inhalte von Snapchat größere Bekanntheit erlangen. Ein weiterer Vorwurf, die Snap allesamt unter dem Projektnamen Voldemort zusammengetragen hat, betrifft verschiedene Influencer. Diese sollen von Facebook unter Druck gesetzt wurden sein, keine Snap-Inhalte auf der Plattform zu teilen.
Auch der Umgang mit konkurrierenden StartUps ist Teil der Ansammlung an Vergehen. So soll Facebook versucht haben, junge Firmen zu übernehmen. War dies allerdings nicht erfolgreich, wurden Ideen und Projekte kopiert und in die eigenen Dienste eingebaut. Schon während des Verkaufsgespräches soll CEO Mark Zuckerberg die StartUps vor die Wahl gestellt haben: Entweder sie verkaufen oder Facebook kopiert deren Funktionen und treibt sie somit in den frühzeitigen Ruin.
Erneut kartellrechtliche Ermittlungen aufgenommen
Dazu hat die US-Handelsaufsicht FTC (Federal Trade Commission) jetzt auch erneut kartellrechtliche Ermittlungen gegen den Konzern aufgenommen. Wie das Wall Street Journal berichtet, hat die Behörde bereits mit der Untersuchung begonnen und Gespräche mit ehemaligen und aktuellen Konkurrenten von Facebook geführt. Einige von den Unternehmen sollen sogar Pleite gegangen sein, weil Facebook ihnen den Zugang zur eigenen Plattform entzogen haben soll. Seit dem Datenskandal vor zwei Jahren steht das soziale Netzwerk immer wieder im Fokus von Verfahren, musste erst im Sommer eine Strafe von fünf Milliarden US-Dollar zahlen.
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