Vergangene Woche geriet der Berliner Mode-Händler Zalando wegen seines Mitarbeiter-Scorings Zonar in die Kritik. Obwohl das Unternehmen von „gelebter Feedbackkultur“ sprach, werfen einzelne Mitarbeiter Zalando gar „Stasi-Methoden“ vor (wir berichteten). Den Stein ins Rollen gebracht hatte eine Studie der Berliner Humboldt-Universität, deren Urteil zu Zonar eindeutig ist: „Im Kern geht es darum, Beschäftigte permanent zu bewerten, zu kontrollieren und zu sanktionieren.“

Zalando widersprach der Darstellung in der Studie entschieden und zweifelte die Methodik der Forscher an. Zonar wird nun aber ein Fall für die Berliner Datenschützer: Wie Netzpolitik.org berichtet, prüft die Berliner Datenschutzbehörde den Einsatz von Software zur Bewertung von Beschäftigten durch Zalando. Die Behörde teile offenbar die Bedenken der Forscher von der Berliner Humboldt-Universität. „Zalando hat uns vor zwei Tagen über den Einsatz der Software informiert und wir haben daraufhin eine Prüfung eingeleitet“, erklärte Behördensprecherin Dalia Kues am Tag des Bekanntwerdens der Studie.

Weiteres könne die Datenschutzbehörde zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu dem Fall sagen. Dass Zonar aber überprüft wird, könne ein Signal für andere Firmen sein, die ähnliche Systeme einsetzen wollen, meint Netzpolitik.org. Sollte es zu Datenschutzverstößen gekommen sein, kann die Datenschutzbehörde empfindliche Geldbußen aussprechen und Änderungen am System oder sogar den Stop des Einsatzes anordnen. 

Real: Tegut will sieben Märkte übernehmen

Schon seit geraumer Zeit verhandelt die Metro mit einem Konsortium um den Immobilien-Investor Redos über den Verkauf von Real. Nun zeigt die Einzelhandelskette Tegut Interesse an einer Übernahme: Sieben Märkte wolle das Unternehmen kaufen, erklärte eine Sprecherin laut Reuters. Beim Bundeskartellamt seien Pläne für eine Übernahme bereits angemeldet worden. Zuvor hatte auch Edeka Interesse daran angemeldet, 87 Real-Standorte übernehmen zu wollen. 

Das Bundeskartellamt hat die generellen Pläne zum Verkauf der Real-Supermärkte bereits abgesegnet, der Verkauf von Märkten an andere Händler muss allerdings ebenfalls vom Kartellamt genehmigt werden. Redos wolle Insidern zufolge mehr als 50 der über 270 Märkte weiter betreiben. Zudem soll die Marke Real erhalten bleiben. Neben Redos greift allerdings auch ein Konsortium um den Investor X+Bricks nach Real. Eine Metro-Sprecherin erklärte, dass die Verhandelungen mit Redos in den kommenden Wochen abgeschlossen werden sollen.

Altmaier sieht freien Zugang zum Internet als Menschenrecht

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zufolge müsse der Zugang zu freiem Internet „ein Grund- und Menschenrecht sein, das für alle Menschen weltweit gilt“, berichtet Heise Online. Mit Blick auf das Internet Governance Forum verglich der Politiker den Zugang zum Internet mit dem Recht auf Bildung oder medizinische Versorgung. Auch für Bürger in Schwellen- und Entwicklungsländern müsse das Internet „global und frei bleiben“, forderte er. 

Das Internet Governance Forum ist eine von den Vereinten Nationen organisierte Diskussionsveranstaltung und beginnt am heutigen Montag in Berlin. An der Veranstaltung nehmen unter anderem Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und Konzerne aus 163 Ländern teil. Erstmals nehmen in diesem Jahr auch Vertreter aus Schwellen- und Entwicklungsländern an dem Forum teil.