Durch den Klimawandel und seine Folgen sind Nachhaltigkeit und Umweltschutz in aller Munde. Auch im E-Commerce wird das Thema für Kunden – und somit auch Händler – immer wichtiger. Doch dabei können die Einstellungen und das tatsächliche Verhalten teils auch auseinander gehen, wie eine Studie von DPD Group zeigt.
Für den „E-Shopper-Barometer 2019“ hat der KEP-Dienstleister mehr als 23.000 Verbraucher in 21 Ländern (davon 1.509 in Deutschland) zu einer Vielzahl von Themen rund um den E-Commerce befragt. Die Studie liegt OnlinehändlerNews vor und wird offiziell am Montag, dem 27. Januar, veröffentlicht.
Marken und Unternehmen sollen umweltbewusst sein
Insgesamt sind zwei Drittel der regelmäßigen Online-Käufer der Meinung, dass Marken und Unternehmen umweltbewusst sein müssen. Allerdings kaufen von dieser Gruppe nur jeweils 46 Prozent dann auch umweltfreundliche Produkte oder sind bereit, für solche Dienste extra zu zahlen.
Auch in einer speziellen Gruppe der Online-Käufer wird der partielle Gegensatz zwischen Meinung und eigenem Verhalten deutlich. Die Studienverantwortlichen haben unter allen deutschen Online-Shoppern drei wichtige Gruppen mit jeweils unterschiedlichen Profilen ausgemacht: die pragmatischen E-Shopper (7 Prozent), die Heavy E-Shopper (10 Prozent) und die größte Gruppe, die umweltbewussten E-Shopper (19 Prozent).
Auch umweltbewusste Online-Shopper wollen Paket nach Hause
Bei diesen umweltbewussten Online-Shoppern ist die Zustimmung zu allen grünen Aspekten logischerweise höher als im Schnitt. Ihr tatsächliches Kauf- bzw. Nutzungsverhalten im E-Commerce unterscheidet sich jedoch weniger von dem der anderen Gruppen. So etwa beim Punkt Zustellung: Die bevorzugte Versandoption ist für alle Gruppen die Lieferung nach Hause – bei den Umweltbewussten ist die Zustimmung dazu mit 92 Prozent sogar am höchsten. Dabei ist gerade die bequeme Zustellung nach Hause eher mit mehr Lieferfahrten verbunden, etwa wenn die Besteller nicht zu Hause sind.
Nachhaltig? E-Shopper kaufen gern in China
Bei der Art der bestellten Artikel finden sich ebenfalls Auffälligkeiten bei den vermeintlich umweltbewussten Käufern: Unter den Top Drei der Artikel sind mit Mode und Schuhen gerade solche, die im Online-Handel häufig zurückgeschickt werden, weil etwa Größen nicht passen. Die Wahl des passenden Webshops bzw. Online-Händlers lässt ebenfalls stutzen: Am liebsten kaufen die Befragten nämlich bei chinesischen Anbietern ein (53 Prozent) – also denen mit einem vermutlich sehr weiten Lieferweg.
Bei der Anzahl der bestellten Pakete beschränken sich umweltbewusste E-Shopper immerhin auf durchschnittlich – trotzdem noch stattliche – 4,1 Pakete pro Monat. Die Heavy Shopper hingegen lassen im Monat mehr als zehn Pakete bei sich einlaufen.
Die Studienmacher sehen insgesamt trotzdem eine „klare Chance, diese Online-Käufer mit einem umweltfreundlicheren E-Commerce stärker einzubinden.“ Nur muss der Endkunde entsprechende Angebote dann auch annehmen.
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Macht es tatsächlich mehr Sinn, wenn alle Kunden einzeln ihre Pakete selbst im Depot abholen sollen, wofür sie sicher oft selber mit dem Auto unterwegs sind?
Mein Bauchgefühl sagt hier ein klares Nein.
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