Die siebte Staffel der Vox-Gründersendung „Die Höhle der Löwen“ steht in den Startlöchern. Sechs neue Folgen, in denen wieder zahlreiche Gründer und Unternehmer auf den großen Deal hoffen, warten auf die Zuschauer. Für Frank Thelen, der seit Folge 1 der Show im Investoren-Sessel saß, werden es die letzten Folgen als Löwe sein. Wir werfen einen Blick auf die kommenden StartUps und ihre Produkte.
Rootify: Das Tinder für Sprachen
Hinter dem Namen Rootify verbirgt sich eine neue App zum Erlernen von Sprachen. Ihr Gründer Ehsan Allahyar Parsa möchte nichts Geringeres als den Sprachlernmarkt zu revolutionieren. „Ich glaube, der Großteil unserer heutigen Probleme – nicht nur in Europa, denn Migration ist ein weltweites Thema – lassen sich lösen, wenn wir alle auf einer Ebene miteinander kommunizieren können”, sagt er.
Ehsan Allahyar Parsa spricht selbst zehn Sprachen. Viele Sprachen haben die gleichen Wurzeln, womit sich ähnliche Wörter und Grammatik-Regeln ergeben. Auf diesem Prinzip basiert Rootify, das sich als „Tinder für Sprachen“ bezeichnet.
Der 23-jährige Gründer erhofft sich in der Höhle der Löwen 175.000 Euro, um seine App zu finalisieren. Dafür bietet er immerhin 18 Prozent an Rootify. Eigentlich dürfte Frank Thelen als Technik-Experte und App-Fan prädestiniert für dieses StartUp sein, ihn wird Ehsan Allahyar Parsa überzeugen müssen. Ob die Bewertung von rund 960.000 Euro den Investor aber abschreckt, wird sich zeigen müssen.
Willhelm Grill: Ein smarter Holzkohlegrill
„Der smarteste Holzkohlegrill mit App-Steuerung“ – so verkündet es Willhelm Grill auf seiner Website. Die Gründer Michael Schunke und Mathias Dögel dachten sich jedenfalls, dass der beliebteste Grill der Deutschen endlich mal ins digitale Zeitalter überführt werden dürfte. Knackpunkt des smarten Grills ist ein Temperatursensor am Rost sowie Anschlüsse für vier Gasthermometer. Zudem soll der Holzkohlegrill in nur zehn Minuten einsatzbereit sein.
Über die zugehörige App lassen sich dann Temperaturen auslesen und sogar Zubehör kaufen. Auch hier dürfte Frank Thelen mit dem App-Aspekt der interessanteste Investor sein. Bleibt zu hoffen, dass er den Grill und die App doch nicht zu lowtech findet. Denkbar wäre aber auch, dass Ralf Dümmel sich den Deal schnappt – ihm könnte aber das Produkt zu teuer sein.
Denn der Willhelm Grill kostet momentan aufgrund seiner Fertigung wie in einer Manufaktur noch satte 4.999 Euro. Die Gründer wollen diesen Preis aber durch Serienproduktion auf 500 bis 600 Euro drücken und ihren Grill in den Fach-, Einzel- und Online-Handel bringen. Dafür benötigen sie 600.000 Euro und bieten 20 Prozent an ihrer Firma – macht einen Firmenwert von heißen drei Millionen Euro. In der Vergangenheit reagierten die Löwen bei solchen Werten eher allergisch.
Rostdelete: Natürlicher Rostentferner
Jeder Autofahrer ärgert sich früher oder später mit Rost an seinem Fahrzeug herum. Der gelernte Automechaniker Robert Lehmkuhl hat mit Rostdelete einen Rostentferner aus rein natürlichen Inhaltsstoffen entwickelt. Die Reinigungspaste soll bei der Anwendung Glas, Gummi und den Lack des Fahrzeugs nicht angreifen.
In der Höhle der Löwen hoffen Robert Lehmkuhl und sein Sohn Frank Lehmkuhl, der seinen Vater unterstützt, auf 100.000 Euro von den Investoren. Im Gegenzug winken den Investoren 20 Prozent an der Firma.
Rostdelete ist ein klassisches Dümmel-Produkt, das „Mister Regal“ schnell in den Einzelhandel feuern kann. Der Hamburger Unternehmer ist damit sicherlich das heißeste Eisen im Rostdelete-Feuer. Dagmar Wöhrl dürfte erfahrungsgemäß von den Gründern als Familienunternehmer angetan sein – aber reicht das für ein Investment?
Pakama: Ein Fitnessstudio im Rucksack
Patrick Kessel und Maja Bach hatten die Idee, einen Rucksack mit integriertem Fitnessstudio zu entwickeln. Damit wollten sie auch unterwegs spontane Trainingseinheiten absolvieren. Der Pakama Sports Bag beinhaltet ein zehnteiliges Trainingsset. Daneben bleibt noch genug Platz für persönliche Utensilien. Zusätzlich gibt es eine App für die Trainingsoptimierung.
Für 150.000 Euro bieten die Gründer 15 Prozent an ihrer Firma. Fragt sich, ob die Löwen an diesem sportlichen Angebot interessiert sind – bisher waren sie beim Thema Fitnessstudio eher zurückhaltend, was aber an der schwierigen (Achtung, Thelenismus!) Skalierbarkeit lag.
An Pakama könnten Carsten Maschmeyer und Nils Glagau als Gesundheits- und Fitness-Enthusiasten interessiert sein. Frank Thelen dürfte bei der App aufhorchen, diese müsste aber schon mit ordentlich Innovation aufwarten.
Mimik Skincare: Individuelle Pflegekosmetikserie
Bei Mimik Skincare haben die Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, eine Pflegekosmetikserie individuell nach ihrem eigenen Hautbedürfnis und Hautzustand zusammenzustellen. Bisher sind die Produkte des Unternehmens im eigenen Online-Shop verfügbar, die Gründer wollen aber auch den stationären Handel (allen voran zweifellos die Drogeriemärkte) erschließen.
Dafür sollen 125.000 Euro her, für die die Gründer 25,1 Prozent an ihrem Unternehmen bieten. Können sie mit ihrem Produkt überzeugen, dürften sich mehrere Löwen um den Deal reißen. Denn das Thema Beauty ist das Fachgebiet von Judith Williams, Ralf Dümmel kommt für den Vertrieb im stationären Handel aber ebenfalls in Betracht. Erfahrungsgemäß dürfte Frank Thelen aber schnell raus sein: Diese Produkte haben den Tech-Experten bisher schnell kalt gelassen.
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