Wird die Coronakrise in Deutschland zu einer heftigen Rezession führen? Frank Thelen geht nicht von diesem Szenario aus. „Mein Bauchgefühl sagt mir, wir haben eigentlich keine grundlegenden Probleme, wir haben einen Pausenknopf gedrückt“, erklärte er laut ntv bei einem virtuellen Treffen des StartUp-Festivals Bits & Pretzels.
Der aus der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ bekannte Investor und Unternehmer könne sich vorstellen, dass zwischen dem 20. und 27. April „langsam die Büros, die Kitas, die Schulen wieder öffnen“. Dann gehe es weiter.
Gerade für StartUps sei die Situation vergleichsweise leicht zu meistern, glaubt Thelen: „Kopf hoch, wir als StartUps haben wirklich die besten Voraussetzungen.“ Denn junge Unternehmen seien agiler als große Konzerne und beispielsweise auch eher daran gewöhnt, von zu Hause aus zu arbeiten.
Ein anderes Bild zeichnen die Wirtschaftsweisen: Sie sehen einen kräftigen Abschwung auf Deutschland und Europa zukommen, wie der Spiegel berichtet. Für jeden Monat, in dem zahlreiche Branchen quasi still stünden, würde die jährliche Wirtschaftsleistung um etwa drei Prozent sinken. Das prognostiziert Poul Thomsen, Direktor der IWF-Europa-Abteilung.
Zalando will stationären Händlern helfen
Der Zalando-Vorstand hat in einem Brief seine Sichtweise auf die Coronakrise geschildert. „Die entschlossenen und notwendigen Maßnahmen der europäischen Regierungen haben sich auch auf unser Geschäft negativ ausgewirkt“, schreibt der Vorstand des Modehändlers. Zalando habe Maßnahmen ergriffen, um den negativen Effekten entgegenzuwirken und die eigenen Ausgaben und Investitionen an die Gegebenheiten anzupassen.
Um stationäre Händler in der Krise zu unterstützen, will das Unternehmen nun sein Connected-Retail-Programm anpassen. Vom 1. April bis zum 31. Mai will Zalando neuen und bestehenden Partnern des Programms, in dem sich bereits mehr als 1.500 stationäre Händler befinden, die Kommission erlassen. Zudem habe Zalando „100 Millionen Euro bereitgestellt, um Partner, die Waren und Dienstleistungen an uns geliefert haben, schon vor der vertraglich vereinbarten Frist zu bezahlen“.
Über das Connected-Retail-Programm können stationäre Händler ihr Sortiment über Zalando anbieten und verkaufen. Mit dem Programm sollen die von der Coronakrise betroffenen Händler „zumindest einen Teil ihres Geschäfts aufrechterhalten können“, heißt es in dem Brief.
Lidl Pay soll nun auch in Deutschland starten
In Spanien bietet der Discounter Lidl bereits seit dem letzten Sommer seinen Zahlungsdienst an, nun soll Lidl Pay offenbar auch in Deutschland gestartet werden. Wie t3n berichtet, wolle Lidl den Dienst „perspektivisch in den Filialen in Deutschland anbieten“. Auch weitere Länder seien bereits ins Auge gefasst worden, so Lidl. Die Lebensmittelzeitung hatte zunächst darüber berichtet.
Anders als bei Apple Pay oder Google Pay verlässt sich Lidl nicht auf die NFC-Technologie, die noch nicht flächendeckend verfügbar ist. Stattdessen wird auf dem Smartphone des Kunden ein QR-Code generiert, der durch den Scanner der Kasse eingelesen werden kann. In der App ist dann ein Zahlungsmittel hinterlegt – welche genau in Deutschland möglich sind, ist noch nicht bekannt.
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