Es sind nicht nur die kleinen Unternehmen, die aktuell schwer zu kämpfen haben. Auch Global Player wie Zalando stehen in der aktuellen Ausnahmesituation echten Herausforderungen gegenüber.
„Die entschlossenen und notwendigen Maßnahmen der europäischen Regierungen haben sich auch auf unser Geschäft negativ ausgewirkt“, heißt in einem Brief des Vorstandes. „Da die Verbraucher ihr Verhalten an die neue Situation anpassen und kurzfristig ihre Konsumausgaben einschränken, haben wir seit den Ausgangsbeschränkungen in mehreren Ländern negative Auswirkungen auf unseren Umsatz verzeichnet, was sich auch auf unser Finanzergebnis auswirkt.“
Konsumstimmungstöter Ausgangssperre
In nackten Zahlen bedeutet das: Das erste Quartal werde Zalando wohl mit einem Verlust in Höhe von mehr als 28 Millionen Euro abschließen. Im Vorjahreszeitraum konnte man noch ein Plus von fünf Millionen Euro erwirtschaften, wie die Welt schreibt. Mit den neuen Prognosen soll Zalando außerdem deutlich unter den noch am 11. März erhobenen Analysen liegen. Damals ging man von einem Umsatzwachstum um 19 Prozent und einem GMV-Wachstum von 22,8 Prozent aus. Sobald sich der Verlauf der Corona Pandemie besser abschätzen lässt, will der Mode-Händler eine neue Prognose zu den Geschäftszahlen abgeben, heißt es vom Unternehmen. Erste entscheidende Maßnahmen hat Zalando aber scheinbar schon getroffen und den Premium-Lieferservice Zalando-Plus in der Schweiz einstellt, wie auf Twitter zu lesen ist:
Zalando stellt den Premium-Lieferservice Zalando-Plus in der Schweiz ein per morgen 1.4. pic.twitter.com/7EyNAqJTVf
— Thomas Lang (@thlang) March 31, 2020
Für Analyst Jörg Philipp Frey von der Warburg-Bank steht der „Konsumstimmungstöter“ eindeutig fest: Die Ausgangssperren. „Das Fehlen von Möglichkeiten, neue Kleidung zu tragen, hat einen deutlichen negativen Einfluss auf die Nachfrage“, so seine Einschätzung laut der Welt. Diesen Effekt werden aller Voraussicht nach nicht nur Zalando, sondern auch viele anderen Modehändler zu spüren bekommen.
Hilfe für stationäre Händler
Zalando will in der aktuellen Krise aber auch weiterhin die stationären Händler unterstützen und hat das Connected-Retail-Programm angepasst. Bis zum 31. Mai sollen den Partnern des Programms die Kommission erlassen werden. Außerdem haben die Berliner bereits „100 Millionen Euro bereitgestellt, um Partner, die Waren und Dienstleistungen an uns geliefert haben, schon vor der vertraglich vereinbarten Frist zu bezahlen“.
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