Die StartUp-Schmiede Rocket Internet rechnet mit einer höheren Insolvenzquote bei ihren Beteiligungen. Das teilte Vorstandschef Oliver Samwer laut t3n am Donnerstag mit. Er erklärte, dass die Umsätze vieler StartUps aus dem Rocket-Internet-Portfolio langsamer steigen oder sogar sinken könnten.
„Die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Weltwirtschaft und das Geschäftsjahr 2020 sind derzeit noch nicht konkret abschätzbar“, so Samwer. „Allerdings ist jetzt schon erkennbar, dass sie sich in den kommenden Monaten und Quartalen auch auf Unternehmen in unserem Netzwerk negativ auswirken werden.“ Zu den möglichen Auswirkungen zähle eben auch „ein im Vergleich zu den Vorjahren höherer Prozentsatz von Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit einstellen oder regional begrenzen müssen“, heißt es im Geschäftsbericht des Unternehmens.
Die Aktie von Rocket Internet verlor rund ein Prozent und pegelte sich bei rund 18,60 Euro ein. Die StartUp-Schmiede ist bislang aber noch von hohen Wertverlusten durch die Coronakrise vergleichsweise verschont geblieben: Seit Ende Februar, als die Pandemie Deutschland erstmals mit voller Wucht traf, verlor das Papier rund zehn Prozent an Wert.
Das vergangene Geschäftsjahr lief unterdessen recht erfreulich für Rocket Internet: Alle als besonders wichtig bezeichneten StartUps im Portfolio hätten sich gut entwickelt und im vierten Quartal operativ die Gewinnschwelle erreicht – im Jahresergebnis standen trotzdem noch rote Zahlen unterm Strich. Die positive Entwicklung des letzten Quartals wird nun wohl durch die angespannte Wirtschaftslage größtenteils verpuffen.
Zoom will Sicherheitslücken schließen
Kaum eine Videokonferenz-App ist derzeit so sehr im Gespräch wie Zoom. Neben dem großen Hype um die App, wird auch vermehrt von Sicherheitslücken und zwielichtigen Marketingmethoden berichtet, die das Programm plagen. Jetzt will Zoom sich erst einmal voll und ganz darauf konzentrieren, diese Sicherheitslücken zu schließen und für mehr Transparenz zu sorgen.
Die nächsten 90 Tage wird es deshalb keine neuen Features für Zoom geben, erklärte CEO Eric Yuan laut t3n. Alle verfügbaren Ressourcen sollen genutzt werden, die vielen Kritikgründe zu beheben. Zudem sollen externe Sicherheitsexperten das Unternehmen unterstützen.
Zoom erlebte in den vergangenen Wochen starken Zulauf von Nutzern: Im Dezember 2019 verzeichnete das Unternehmen noch rund 10 Millionen tägliche Anwender, im März 2020 lag dieser Wert bei 200 Millionen.
Funktion zur Netflix-Drosselung stand bereits auf dem Plan
Zu Beginn der Coronakrise kam die Befürchtung auf, dass das Internet durch das erhöhte Datenvolumen von Streaming-Diensten zusammenbrechen könnte. Netflix reagierte schnell auf Forderungen von der EU-Politik, das Datenvolumen zu drosseln und so die Netze zu schonen. Wie nun bekannt wurde, war eine solche Funktion bereits länger geplant. Wie Golem.de berichtet, wollte Netflix zur Weihnachtszeit 2020 einige entsprechende Upgrades vornehmen. „Sie wurden einfach früher durchgeführt“, erklärte Dave Temkin, Vizepräsident von Netflix, nun.
Die Upgrades ermöglichen es Netflix, das Bitrate-Level an- und auszuschalten. Dieser Quality-Drop konnte bislang nicht serverseitig gesteuert werden. „Nichts davon ist tatsächlich dramatisch“, so Temkin. Eine Verringerung der Bildqualität von HD- auf Standard-Auflösung sei so nicht nötig.
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