Neben Amazon gibt es noch einen zweiten großen Gewinner der aktuellen Coronakrise: Netflix. Innerhalb des ersten Quartals 2020 hat sich die Zahl der Bezahlabos für den Streamingdienst weltweit um 15,8 Millionen erhöht. Damit habe Netflix nicht nur die eigenen Prognosen, – geplant war ein Kundenanstieg um etwa 7 Millionen – sondern auch die Erwartungen von Analysten in großem Maße übertroffen. Nachbörslich ging die Netflix-Aktie gestern auch entsprechend nach oben.
Insgesamt hat Netflix damit weltweit mittlerweile 183 Millionen bezahlte Mitgliedschaften – die Zahl der Nutzer dürfte dank Familien- und geteilten Accounts noch deutlich höher liegen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Anbieter den Gewinn (709 Millionen Dollar) mehr als verdoppeln, der Umsatz steigt um 28 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. Der Spiegel spricht von einer der „größten Erfolgswellen“ der Unternehmensgeschichte. Die Aktie hat in diesem Jahr um mehr als 36 Prozent zugelegt.
Aktuell liegt der Börsenwert bei 195 Milliarden US-Dollar – Netflix ist damit mehr Wert als Hauptkonkurrent Disney. Disney war noch im Winter doppelt so viel wert wie Netflix. Der Vorteil von Netflix: Im Gegensatz zu Disney, dessen Streamingdienst Disney+ ebenfalls starke Zuwächse feiert, hat Netflix daneben keine anderen Geschäftsfelder wie zum Beispiel Themenparks, die von der Coronakrise betroffen sind.
Nutzung von Gaming-Apps wächst stark
Eine Studie des Unternehmens Adjust zeigt, dass in der Coronakrise vor allem Spiele-Apps und Lieferdienste profitieren. Die von Adjust untersuchten Apps erreichten Ende März ein Allzeithoch von über 45 Millionen Installationen pro Woche. Das ist ein Plus von 132 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Nutzung von Business-Apps verdoppelte sich im ersten Quartal und auch Lieferdienste verzeichnen einen deutlichen Nutzeranstieg, so der Spiegel.
Alibaba: 26 Milliarden für die Cloud
In den kommenden Jahren will der Online-Riese Alibaba enorm viel Geld in sein ohnehin am schnellsten wachsendes Geschäftsfeld stecken – die Cloud. Über drei Jahre sollen 200 Milliarden Yuan, umgerechnet etwa 26 Milliarden Euro – in das Cloud-Geschäft fließen, meldet T3n. Der Amazon-Konkurrent will vor allem die Zahl der Rechenzentren erhöhen, um sein Cloud-Angebot international auszuweiten. Außerdem soll ein Teil der Gelder in künstliche Intelligenz und andere Technologien fließen. Auch Alibaba ist dank E-Commerce und Cloud-Geschäft einer der Profiteure der Coronakrise.
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