Die Corona-Pandemie stellt die deutsche Wirtschaft mitsamt kleinen und großen Unternehmen auf eine harte Probe. „Die Corona-Pandemie wird die Zahl der Insolvenzen dramatisch erhöhen“, so die Prognose von Nicolas Rädecke, Geschäftsführer der Deutschen Unternehmerbörse (DUB). „Wir rechnen in den nächsten Monaten mit bis zu 1,4 Millionen Pleiten.“ Mit einer neuen Plattform, die am 18. Mai 2020 startet, soll den strauchelnden Firmen geholfen werden, neue Investoren zu finden.
Finden und gefunden werden auf der Insolvenzbörse
Der Marktplatz richtet sich unter anderem an Unternehmen, die durch Schließungen aufgrund der Coronakrise in finanzielle Nöte geraten sind und sich deswegen in einem Insolvenzverfahren befinden. Dabei soll die Plattform helfen, im engen Zeitplan der Insolvenz, neue Investoren oder auch Käufer zu finden. „Wer die Unternehmen auf der DUB-Insolvenzbörse anbietet, hat Chancen Investoren und Käufer zu finden. So können Unternehmer Betriebe und Arbeitsplätze retten“, sagt Mittelstandsexperte Rädecke.
Sollten die Auswertungen der Deutschen Unternehmerbörse zutreffen, könnten 39 Prozent aller Betriebe in Deutschland und sogar 50 Prozent der Firmen aus besonders betroffenen Branchen insolvenzgefährdet sein. Im Vergleich zur Finanzkrise 2008/09 sieht die DUB in der aktuellen Situation sogar noch eine doppelte Belastung. Zum einen werden die verordneten Schließungen einen Teil der Geschäfte wohl endgültig in die Knie zwingen, wovon sich die Unternehmen nicht mehr erholen werden. „Dabei helfen die Schiebungen der Sozialabgaben und Mieten kurzfristig, allerdings müssen diese irgendwann zurückgezahlt werden“, so die Ausführungen der Deutschen Unternehmerbörse. „Und das wird vermutlich in der Zeit eintreffen, in der die erwartete Rezession mit einer ohnehin niedrigeren Kundennachfrage die Unternehmen trifft.“
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