Die Coronakrise hat die Wirtschaft gehörig durcheinandergewirbelt und unter Druck gesetzt. Einer der Profiteure der Krise ist der Essenslieferant Delivery Hero. Der Konzern konnte seinen Umsatz im ersten Quartal des Jahres um 93 Prozent auf 515 Millionen Euro steigern, die Zahl der Bestellungen verdoppelte nahezu. Der Bruttowarenwert legte um 58 Prozent zu und erreichte 2,4 Milliarden Euro.
„Wir hatten einen starken Start ins Jahr mit einem beeindruckenden Wachstum beim Bestellvolumen und der Kundenakquise“, erklärt CEO Niklas Östberg laut t3n.
Delivery Hero will auch andere Waren liefern
Delivery Hero hatte schnell auf die Auswirkungen der Krise reagiert, so Östberg weiter: „Dadurch, dass wir sofort auf die Herausforderungen der Covid-19-Pandemie reagiert haben, hat sich unser Unternehmen rasch erholen und unser Angebot an das veränderte Kundenverhalten und die größere Nachfrage nach Online-Lieferungen anpassen können.“ Auch im zweiten Quartal 2020 wolle das Unternehmen die Zahl der Anbieter weiter erhöhen und die Lieferservices verbessern.
Der Konzern will neben Lebensmitteln aber auch andere Warengruppen liefern und damit in Zukunft stärker von diesem Service profitieren. Delivery Hero wolle beim sogenannten Quick Commerce – also der schnellen Lieferung aus angebundenen Geschäften – Vorreiter sein.
Das bietet das Unternehmen bereits im Nahen Osten, in Asien und Amerika an. In diesen Regionen betreibe Delivery Hero schon über 100 lokale Lagerhäuser und erreiche mitunter Lieferzeiten von unter 20 Minuten. Neben Lebensmitteln könnten beispielsweise auch Medikamente so über die eigene Plattform zum Kunden gebracht werden.
Delivery Hero hat eine „gute Krise“
An der Börse sorgte die positive Entwicklung des Essenslieferanten für Begeisterung: Die Aktie legte um sechs Prozent auf 80,46 Euro zu. Delivery Hero war durch den Corona-Crash zunächst auch unter Druck geraten, die Aktie des Unternehmen legte im bisherigen Jahresverlauf allerdings ein Plus von rund 14 Prozent hin. Jeffries-Analyst Giles Thorne zufolge habe der Lieferant offenbar eine „gute Krise“.
An der Jahresprognose hält Delivery Hero fest: Ein Umsatz von 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro soll am Ende des Jahres auf dem Papier stehen. Das bereinigte Ebitda soll trotzdem zwischen minus 14 und minus 18 Prozent vom Umsatz liegen. Darin seien bereits Kosten von 50 Millionen Euro für die Coronakrise enthalten, die der Konzern im Nahen Osten und Nordafrika erwarte.
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