Trivago ist in großem Maße von der Coronakrise betroffen. Am späten Montag schickte die Hotelsuchmaschine ein Schreiben an seine Aktionäre, in dem es heißt, dass aufgrund der weitgehend eingestellten Reisetätigkeit auch die Nutzung der Trivago-Webseite zum Erliegen gekommen ist. Hotels und Buchungsplattformen haben ihre Aktivitäten bei Trivago fast komplett eingestellt. „Dies hat zu einem Einbruch unseres Umsatzes von mehr als 95 Prozent in der letzten Märzwoche 2020 im Vergleich zur selben Periode des Vorjahres geführt“, zitiert das Handelsblatt aus dem Trivago-Schreiben an die Aktionäre.
Um die Liquidität zu sichern, habe man „alle Kostenpositionen intensiv geprüft“, viele Mitarbeiter befinden sich längst in Kurzarbeit. „Darüber hinaus haben wir signifikante Personalanpassungen vorgenommen. Damit streben wir in Zukunft eine erhebliche Reduzierung unserer Kosten an“, erklärt Finanzvorstand Matthias Tillmann. Wie „signifikant“ die Personalanpassungen ausfallen werden, will Trivago nicht sagen. KfW-Kredite wolle man allerdings nicht aufnehmen. Die Werbeausgaben wurden stark zurückgefahren, Werbekunden haben um Zahlungsaufschub gebeten.
Expedia, Mutterkonzern von Trivago ist ebenfalls stark betroffen von der Coronakrise. Mit einem Kredit von 3,2 Milliarden Dollar soll das Gröbste abgefedert werden, Mitarbeiter befinden sich aber bereits in Zwangsurlaub, die Führungsetage erhält weniger Gehalt. Für Trivago ist das deshalb wichtig, weil das deutsche ehemalige Einhorn zu fast 75 Prozent von Expedia und dem Konkurrenten Booking abhängig ist. Aktuell sollen weitere Einnahmequellen, etwa Ferienhausvermieter, akquiriert werden, dies dürfte sich derzeit aber eher schwierig gestalten.
Der Aktienkurs von Trivago ging nach der Nachricht vom Stellenabbau weiter nach unten und schloss am Dienstag bei 1,75 Dollar. Gestartet war Trivago einmal mit 11 Dollar, zwischenzeitlich lag der Wert mal bei 24 US-Dollar. Die Quartalszahlen sollen nun erst Anfang Juni vorgelegt werden. Wie sie aussehen werden, kann man sich ungefähr ausmalen. Trivago rechnet durch die Coronakrise mit einer „signifikanten außerplanmäßigen Abschreibung auf den Firmenwert“.
Internetausfälle in Europa
Mehrere große Kabelnetzbetreiber in Europa meldeten seit Montag Störungen in ihren Netzen: Vodafone in Deutschland, Magenta in Österreich, UPC in der Schweiz und Virgin Media in Großbritannien. Die Netzbetreiber gehörten oder gehören alle zum US-Konzern Liberty Global. Die Störung bei Vodafone dauerte von Montagabend 19 Uhr bis Dienstag, 12 Uhr. Die Störung war laut Vodafone Server-bedingt, schreibt Golem und zitiert Vodafone-Sprecher Volker Petendorf: „Während dieser Zeit zeigte das Internet für Betroffene immer mal wieder kurzzeitige Ausfälle. Betroffen davon waren zwischenzeitlich bis zu 500.000 Kunden. Ursächlich für die Ausfälle war ein Server-Problem im Backbone-Netz. Dieses Server-Problem wurde durch Einspielung eines Software Updates zusammen mit Konfigurationsanpassungen behoben.“.
Fake-Aldi-Gewinnspiel bei Facebook
Bei Facebook macht gerade ein als „gesponserte Nachricht“ markierter Beitrag die Runde. Zum „107. Lebensjahr“ von Aldi gebe es Aldi-Gutscheine, „Limit 1 pro Haushalt“. Dabei handelt es sich natürlich um einen Betrugsversuch. Urheber des Beitrags ist das erst am 19. April gestartete Profil „Aldi_De“. Allerdings ist Aldi Süd als eben Aldi Süd bei Facebook, Aldi Nord hat keinen klassischen Facebook-Kanal. Um den vermeintlichen Gutschein mit einem Einkaufswert von 500 Euro zu erhalten, muss man an einer Online-Umfrage teilnehmen und seine Daten eingeben. Diese Daten gehen dann an ein Unternehmen in Singapur, ein Impressum hat die Seite ebenfalls nicht, wie Mimikama schreibt. Es handelt sich klar um einen Fake. Im Zweifel erkennt man es wie fast immer an der fragwürdigen Rhetorik des Beitrags.
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