Immer mehr Online-Händler und E-Commerce-Dienstleister setzen auf nachhaltige und ökologische Maßnahmen aller Art. Konsumenten ihrerseits sind – das belegen etwa Umfragen von Idealo oder Bitkom – bereit, Aufpreise zu zahlen, wenn dafür beispielsweise die Lieferungen CO2-neutral erfolgen oder Verpackungen umweltfreundlich designt sind.
Diese Einstellung hat auch den Online-Händler Galaxus darin bestärkt, das eigene Shop-Konzept zu verändern. Die deutsche Tochtergesellschaft des Schweizer E-Commerce-Unternehmens Digitec Galaxus AG führt ein CO2-Kompensationsmodell ein: „Die Sorge um den Klimawandel steigt unter den Konsumenten, besonders in den jüngeren Generationen. Wir wollen mit der Möglichkeit der CO2-Kompensation Bewusstsein und Handlungsspielräume schaffen, um selbst tätig zu werden“, sagt Galaxus-Geschäftsführer Frank Hasselmann laut einer aktuellen Unternehmensmeldung.
CO2-Ausgleich wird für jedes Produkt individuell berechnet
Galaxus-Kunden sollen künftig die Möglichkeit erhalten, die CO2-Emissionen, die der eigene Einkauf verursacht hat, mit einer Ausgleichszahlung zu kompensieren. Dabei werde für die Berechnung einer exakten Summe für jedes Produkt die individuelle Wertschöpfungskette von der Gewinnung der Rohstoffe über die Produktion bis zur Lieferung nach Hause berücksichtigt. „Wir informieren und erklären transparent, wie die Kompensationswerte berechnet werden und wohin die Gelder fließen. Unsere Kunden haben so eine gute Grundlage, um selbst zu entscheiden. Ich hoffe, dass wir möglichst viele Kunden von unserer Initiative überzeugen können“, so Hasselmann weiter.
Die Berechnung wurde in Kooperation mit der Firma South Pole, ein Ableger der ETH Zürich für Klimalösungen, entwickelt. Ihr liegt die Formel „CO2-Kompensation = Fußabdruck des Produkts in Tonnen CO2 x Preis für die Kompensation einer Tonne CO2“ zugrunde. Hierbei sind die Produktgruppe, das Gewicht, der Preis und der Hersteller des jeweiligen Produktes für die Berechnung relevant, auch die Materialzusammensetzung wird – soweit Daten vorhanden sind – hierfür berücksichtigt. Nicht einbezogen werde hierbei allerdings die Verwendung und die Entsorgung der Produkte.
CO2-Ausgleich kostet mindestens 10 Cent pro Produkt
Die Zahlung für den CO2-Fußabdruck wird den Kunden dabei beim Check-Out freigestellt. Für ein Smartphone wären dies beispielsweise 2,34 Euro, für eine Handyhülle 10 Cent. Bei letzterem Wert handelt es sich bereits um den Minimalbetrag, der pro Produkt für die CO2-Kompensation zu zahlen wäre. Der Maximalbetrag läge bei rund 5 Prozent des Verkaufspreises, erläutert Galaxus ausführlicher zum Modell.
Die Ausgleichsbeträge sollen im Anschluss an Klimaprojekte wie Waldschutziniativen oder Projekte für erneuerbare Energien gehen, die von South Pole zertifiziert seien. Galaxus will das Kompensationsmodell für das komplette Sortiment zur Verfügung stellen. Die Option soll in den nächsten zwei Wochen schrittweise eingeführt werden.
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