Der April 2020 war für den Online-Handel ein extrem erfolgreicher Monat. Aus der Schockstarre des schwächelnden Märzes erwacht, erholte sich der E-Commerce im April wieder: So stieg der Umsatz im Versand- und Internethandel laut Statista um 24,2 Prozent. Welche Kategorien derzeit besonders gefragt sind und auf welchen Zug Online-Händler nun aufspringen sollten, wissen die Experten von idealo.
Es gibt weltweit wohl kaum eine Branche, die nicht von der Corona-Krise betroffen ist. Auch im E-Commerce gab es anfänglich große Herausforderungen zu meistern. Logistik, Personal und Schwierigkeiten mit Versanddienstleistern waren nur drei der Probleme, auf die Online-Händler ad hoc reagieren mussten. Hinzu kam die Schließung des stationären Handels. Insgesamt verzeichneten 55 Prozent der Händler Einbußen in ihrem Geschäft. Den größten Umsatzrückgang mussten die Kategorien Fashion, Accessoires und Unterhaltungselektronik verkraften. Einzig die Warengruppen Lebensmittel, Medikamente und Drogerie konnten online bereits im März einen Boost verzeichnen.
Nach dem Tief kam der Boost
Das anfängliche Tief währte jedoch nicht lang. Im April 2020 erfuhr der E-Commerce hierzulande einen enormen Aufschwung. Kategorien, die im März noch kränkelten, konnten nun einen Umsatzgewinn verzeichnen. Bekleidungs-, Freizeit- und Gartenartikel stiegen in der Nachfrage. Reisebeschränkungen und Schutzmaßnahmen führten zudem dazu, dass sich Online-Shopper rechtzeitig für einen Urlaub „daheim“ rüsteten. Bei der Preisvergleichs- und Shoppingplattform idealo haben die Kategorien Swimmingpools (133 Prozent Steigerung), Eismaschinen (51,5 Prozent Steigerung), E-Bikes und Trekkingräder (jeweils knapp 50 Prozent Steigerung) im April den größten Zuwachs an Nachfragen und Klicks erfahren. Auch Nähmaschinen (174 Prozent Steigerung) und sogar Boote (103 Prozent) waren in diesem Monat gefragter denn je.
Mit Flexibilität und Seriosität als Gewinner aus der Krise hervorgehen
Vor allem Online-Händler, die flexibel und umgehend auf die neuen Gegebenheiten reagiert haben, konnten ihren Nutzen aus der Krise ziehen. Laut Händlerbund waren die schnelle Reaktion und Flexibilität ausschlaggebend. 40 Prozent der Online-Shops hätten demnach ihr Angebot erweitert und 27 Prozent das Angebot umgestellt. Auch Multichannel-Strategien und die Übermittlung des Gesamtsortiments an Marktplätze und Preisvergleichsportale spielt der allgemein gestiegene Nachfrage im E-Commerce in die Karten.
80 Prozent der Online-Shopper haben Verständnis für Verzögerungen im Online-Handel durch Corona. Wer die Möglichkeiten der Sortimentsaufstockung nicht hat, sollte daher durch Vertrauen und Transparenz seine Umsatzchancen nutzen. Leider entsprungen der Coronakrise auch viele Fake Shops, die mit Hygienemitteln und Atemschutzmasken warben. Das wissen auch Online-Kunden und wählen daher einen Shop, der mit einem seriösen Auftreten glänzt. Ein korrektes Impressum, die Angabe realistischer Lieferzeitpunkte und Lagerbestände und eine proaktive Kommunikation bezüglich Lieferengpässen schaffen jetzt und auch nachhaltig mehr Umsatz, Vertrauen und Kundenbindung.
Über die Autorin
Katharina Fentem arbeitet seit Anfang 2010 bei idealo. Als B2B Redakteurin gestaltet sie unter anderem das B2B Magazin und den zweiwöchig erscheinenden B2B Newsletter.
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