Um gute Mitarbeiter langfristig zu halten, reicht längst nicht mehr nur eine angemessene Bezahlung und ausreichend Urlaubstage. Unternehmen bieten mittlerweile allerhand Benefits, um im Buhlen um Angestellte die Oberhand zu behalten. Auf welche Zusatzleistungen Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz besonders viel Wert legen, hat die „Kienbaum Benefits Survey 2020“ der Personal- und Managementberatung gemeinsam mit dem Bewertungsportal Kununu untersucht. Dabei zeigt sich: Flexibilität zählt zu den „Must-Haves“ im Job.
Homeoffice bereits vor der Krise wichtiger Faktor
„Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus der DACH-Region legten schon zu Beginn des Jahres einen besonderen Wert auf Flexibilität in Zeit und Ort. So sind flexible Arbeitszeiten mit 71 Prozent sowie die Möglichkeit auf Homeoffice mit 55 Prozent die beiden attraktivsten Benefits für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärt Yenia Zaba, Director Global Communications & Brand bei Kununu. Die Befragung unter knapp 4.800 Angestellten in mehr als 100 Unternehmen aus dem DACH-Raum wurde bereits vor der Corona-Krise durchgeführt und zeigt, dass flexible Zeit- und Ortswahl jederzeit ein Must-Have bei Zusatzleistungen sind.
Als unerläßliche Benefits wurden von den Studienteilnehmern außerdem Firmenveranstaltungen mit über 90 Prozent und Gesundheitsmaßnahmen mit 79 Prozent genannt. Bei Führungskräften steht außerdem noch ein Firmen-Smartphone (83 Prozent) hoch im Kurs.
Kommunikation der Benefits noch verbesserungswürdig
Die Kommunikation von Zusatzangeboten wie Sabbaticals, welche bereits von 53 Prozent der befragten Unternehmen angeboten werden, kann laut Kienbaum-Experte Nils Prüfer allerdings noch ausgebaut werden. „Gerade bei der Kommunikation der bereits getroffenen oder geplanten Maßnahmen sehen unsere Teilnehmer ganz selbstkritisch noch Luft nach oben. Ein Drittel der Unternehmen gibt an, dass der Bekanntheitsgrad ihres Portfolios intern ‚nicht gut‘ oder ‚eher nicht gut‘ sei.“ Hauptkanal für die Verbreitung solcher Benefits ist das Intranet (81 Prozent Verbreitung) gefolgt von Einzel- und Mitarbeitergesprächen (37 Prozent) oder Mailings (27 Prozent). „Social Media liegen mit einem Einsatz von 20 Prozent dahinter, obwohl sie gerade für externe Employer Branding-Maßnahmen zur Talentgewinnung nützlich sein könnten. Unternehmen brauchen hier deutlich mehr Selbstbewusstsein, um ihre guten Ansätze intern sowie extern bekannt zu machen“, betont der Experte weiter.
Entscheidene Unterschiede hinsichtlich der gebotenen Leistungen gab es aber auch in den verschiedenen Ländern. Während deutsche Arbeitnehmer von Mobilitäts-Benefits wie Job-Tickets (55 Prozent) oder Firmenfahrräder (31 Prozent) profitieren können, gilt in Österreich ein Betriebsarzt mit einer Verbreitung von 97 Prozent als „Must-Have“. In der Schweiz wiederum haben nur 11 Prozent der Unternehmen Zugriff auf einen Office-Doktor.
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