Am Dienstag wurden Mark Zuckerberg (Facebook), Sundar Pichai (Google), Tim Cook (Apple) und Jeff Bezos (Amazon) vor dem US-Kongress angehört. Es ging um die Marktmacht der vier großen Tech-Konzerne, Meinungsfreiheit, Datenmissbrauch und Online-Werbung. Nun haben die vier Konzerne ihre Geschäftszahlen für das vergangene Quartal vorgestellt.
Amazon und Facebook legen deutlich zu
Amazon und Facebook konnten demnach ihre Quartalsgewinne verdoppeln, wie auch die Zeit berichtet. Beide Unternehmen wiesen für das zweite Quartal einen Gewinn von jeweils 5,2 Milliarden US-Dollar (etwa 4,4 Milliarden Euro) aus. Dabei hatte Amazon Reuters zufolge sogar noch vier Milliarden Dollar in Schutzmaßnahmen für seine Mitarbeiter im Kampf gegen Covid-19 investiert. Der Umsatz des Online-Händlers legte um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 88,9 Milliarden US-Dollar zu. Jeff Bezos zufolge habe es sich um „ein weiteres höchst ungewöhnliches Quartal“ gehandelt.
Facebook konnte einen Umsatz von 18,7 Milliarden Dollar erreichen, obwohl zahlreiche Großkunden sich in den vergangenen Monaten einem Werbeboykott angeschlossen hatten. Die Zahl der monatlichen Facebook-Nutzer stieg weltweit auf 2,7 Milliarden. Mark Zuckerberg präsentierte seine Plattform als Hilfe für kleine Unternehmen in der Krise: Facebook würde ihnen die Werkzeuge zur Verfügung stellen, „die sie benötigen, um in diesen herausfordernden Zeiten wachsen und online erfolgreich sein zu können“, so Zuckerberg.
Google brechen die Werbeumsätze weg
Gewinntechnisch sah es bei der Google-Mutter Alphabet deutlich schlechter aus: Während Amazon und Facebook ihren Gewinn verdoppeln konnten, ging das Plus der Google-Mutter von 9,95 auf 6,96 Milliarden Dollar zurück. Grund dafür ist dem Spiegel zufolge das schwächelnde Anzeigengeschäft von Google, der Haupteinnahmequelle von Alphabet. Die Erlöse von Google sind um acht Prozent auf 29,9 Milliarden Dollar eingebrochen – es ist der erste Umsatzrückgang in der Geschichte des Unternehmens.
Apple ist vergleichsweise gut durch die Krise gekommen: In den drei Monaten bis Ende Juni konnte der Konzern seinen Umsatz um elf Prozent auf 59,7 Milliarden Dollar steigern. Das ist Heise Online zufolge ein Bestwert für das Juni-Quartal. Auch beim Gewinn legte Apple zu: Dieser ging um zwölf Prozent nach oben und lag demnach bei 11,3 Milliarden Dollar. Die Zahlen des iPhone-Herstellers übertrafen die Erwartungen der Analysten teilweise deutlich.
US-Wirtschaft verzeichnet historischen Einbruch
Die vier großen Tech-Konzerne sind somit von dem historischen Wirtschaftseinbruch der USA quasi unberührt geblieben. Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 32,9 Prozent eingebrochen – es ist der stärkste Einbruch seit Beginn der Erfassung im Jahr 1947, berichtet der Spiegel. Grundlage für diese Zahl ist allerdings eine Hochrechnung der Entwicklung auf das Gesamtjahr. Im Vergleich zum Vorquartal ging die Wirtschaftsleistung um 9,5 Prozent zurück.
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