Die preisbereinigten Umsätze im deutschen Einzelhandel lagen in diesem Jahr bis insgesamt um 0,8 Prozent über dem Niveau der zweiten Jahreshälfte 2019. Das geht aus vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervor, wie der Spiegel berichtet. Einschließlich der Preiserhöhungen stieg der Umsatz nominal um 1,5 Prozent.
Vor allem der Online-Handel treibt die Umsätze im Einzelhandel an: Der Online- und Versandhandel verzeichnete ein Umsatzwachstum um 16 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2019. Ebenfalls zu den Gewinnern zählen Einzelhändler, die Nahrungs- und Genussmittel, Getränke und Tabakwaren an Ständen und auf Märkten verkaufen. Auch die Bau- und Heimwerkerbedarf-Branche konnte ein Umsatzwachstum erreichen, ebenso wie die Fahrradhändler, die einer Ifo-Umfrage zufolge zu den größten Gewinnern der Krise gehören.
Schwierigkeiten gab es dagegen in den Bereichen Bekleidung (minus 29 Prozent), Schuhe und Lederwaren (minus 25 Prozent) und Antiquitäten und Gebrauchtwaren (ebenfalls minus 25 Prozent). Die Erlöse bei Uhren und Schmuck sowie Büchern gingen ebenfalls deutlich zurück. Auch Online-Händler in diesen Bereichen litten unter der Krise: Unter anderem hatte Zalando zunächst die Auswirkungen der Pandamie deutlich gespürt, das Geschäft erholte sich aber wieder vergleichsweise schnell.
Tchibos Umsätze stagnieren, das Ebit wächst
Die Umsätze von Tchibo sind im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen, der Gesamtumsatz sank um ein Prozent auf 3,12 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen konnte allerdings gesteigert werden: Dieser lag bei 134 Millionen Euro. Während es im Geschäft mit Kaffee gut lief, schwächelte das Gebrauchsartikelgeschäft, berichtet Fashion United.
Insgesamt habe sich Tchibo besser entwickelt als geplant, erklärte die Holding Maxingvest, in der ein Teil der Familie Herz ihre beiden Hauptbeteiligungen Tchibo und Beiersdorf gebündelt haben. Eine Prognose für das Jahr 2020 wolle der Vorstand nicht wagen – wegen der Coronapandemie lasse sich das nicht abschätzen.
Instagram: QR-Code statt Name-Tag
Die Facebook-Tochter Instagram führt nun QR-Codes ein, um Unternehmen und Restaurants dabei zu unterstützen, den Kontakt zu ihren Kunden zu stärken. Über den Code gelangen die Nutzer direkt zum Instagram-Account des Geschäfts, wo sie sich über Öffnungszeiten und angebotene Produkte informieren können, berichtet die Internet World.
Instagram löst damit die bisherigen Name-Tags ab, die für jeden Account erstellt werden konnten. Die Name-Tags konnten mit der Instagram-Kamera gescannt werden und führten dann direkt zum jeweiligen Profil. Der neue QR-Code kann ebenfalls direkt im Profil erstellt werden.
Wirecard: Dutzende Geldwäscheanzeigen liegen vor
36 Geldwäscheanzeigen gegen Vorstände und Aufsichtsräte des insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard habe die Financial Intelligence Unit (FIU) seit Februar 2019 erhalten. Das erklärte das Bundesfinanzministerium auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Danyal Bayaz, berichtet der Spiegel. Bisher war lediglich von 97 Verdachtsmeldungen die Rede, dass es eine derart hohe Zahl an konkreten Anzeigen gibt, wurde nun erstmals erklärt.
Die Anti-Geldwäsche-Einzeit des Zolls scheint bei der Bearbeitung der Anzeigen allerdings geschlampt zu haben: Die FIU habe die Geldwäscheanzeigen teilweise erst spät an Strafverfolgungsbehörden weitergegeben. Eine Meldung blieb beispielsweise einen Monat liegen, viele Meldungen befinden sich noch weiterhin in der Bearbeitung, heißt es.
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