50 Milliarden Euro. So viel Geld hatte der Bund für Direktzahlungen an kleine und mittelständische Unternehmen Anfang März bereitgestellt, um sie durch die Coronakrise zu bringen. Die Soforthilfe-Zuschüsse wurde vor knapp einem halben Jahr – in für deutsche Behörden atemberaubender Geschwindigkeit – beschlossen und verfügbar gemacht. Inzwischen wurde die Soforthilfe zu den Überbrückungshilfen ausgebaut. Dafür standen dann zu Beginn im Juni immer noch 25 Milliarden Euro zur Verfügung.
Und auch dieses Geld ist offenbar noch lange nicht aufgebraucht: Von den 25 Milliarden Euro seien bisher erst 14,3 Milliarden in Anspruch genommen worden, berichtet die Zeit. Das habe die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung aus Regierungskreisen erfahren. Auch vom Garantierahmen in Höhe von 100 Milliarden Euro, mit dem die KfW für Überbrückungskredite der Hausbanken bürgt, seien bisher erst 44,2 Milliarden Euro bewilligt worden.
Überbrückungshilfen für rund 7.900 Unternehmen
Bis zum 8. August wurden Überbrückungshilfe für rund 7.900 Unternehmen und Selbstständige voll oder zumindest teilweise genehmigt, berichtete die Welt am Sonntag. Vor allem Kleinstunternehmen mit bis zu neun Mitarbeitern nutzten diese Hilfen: Bei 4.253 der rund 7.900 Unternehmen habe es sich um solche Firmen gehandelt. Sie haben 51,6 Millionen Euro erhalten. 2.032 der Unternehmen haben bis zu 49 Beschäftigte und erhielten 73,4 Millionen Euro, 343 mittelständige Unternehmen mit bis zu 249 Mitarbeitern erhielten insgesamt 27,8 Millionen Euro.
Auch Solo-Selbstständige und Freiberufler nutzten das Hilfsprogramm der Regierung: Knapp 1.100 Solo-Selbstständige erhielten Hilfen in Höhe von insgesamt 4,7 Millionen Euro, rund 600 Freiberufler erhielten 4,8 Millionen Euro.
Überbrückungshilfen sollen bis Dezember verlängert werden
Die Überbrückungshilfen sind mit eingeplanten 25 Milliarden Euro einer der Eckpunkte des großen Konjunkturpakets der Regierung, das Anfang Juni beschlossen wurde. Sie sind die Überarbeitung und Erweiterung der zügig Ende März aufgestellten Soforthilfe, die von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) als „Bazooka“ gegen den drohenden Wirtschaftseinbruch eingesetzt wurden.
Bei den Überbrückungshilfen handelt es sich um Zuschüsse für Unternehmen, um sie bei den Fixkosten zu entlasten. Die Höhe der Hilfen wird anhand der Höhe des Umsatzrückgangs bemessen und betragen maximal 80 Prozent der Fixkosten. Pro Unternehmen werden maximal 150.000 Euro für drei Monate ausgeschüttet. Die Überbrückungshilfen sollen Plänen von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zufolge bis Dezember verlängert werden.
Koalitionsausschuss berät über Corona-Hilfen
Für Dienstagnachmittag ist nun ein Treffen des Koalitionsausschusses angesetzt, bei dem unter anderem auch eine Nachjustierung der Corona-Hilfen erörtert werden soll. Auf dem Plan steht der Vorschlag Olaf Scholz, das Kurzarbeitergeld von 12 auf 24 Monate zu verlängern. Daneben sollen auch weitere Hilfsmaßnahmen evaluiert werden.
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