Die Coronakrise verschärft ohnehin bestehende Entwicklungen weiter: Klassische Kaufhäuser ächzen unter der Pandemie, der Online-Handel zeigt sich dagegen als valide Alternative. Wie das Statistische Bundesamt meldet, fielen die Umsätze von klassischen Kaufhäusern im August 2,4 Prozent niedriger als im Vorjahr aus. Im Zeitraum von April bis März lag das Minus sogar bei 21,3 Prozent! „Vielerorts schließen Kaufhausfilialen, Innenstädte und Fußgängerzonen verlieren damit weiter an Attraktivität“, urteilt das Statistische Bundesamt.
Auf der anderen Seite profitiere der Online-Handel stark von der Situation: Im August stiegen die realen Umsätze um 22,9 Prozent im Vergleich zu Vorjahresmonat. Im gesamten zweiten Quartal lag der Umsatzzuwachs sogar bei 32 Prozent. Die Entwicklung zeichnet sich seit Jahren ab, die Coronakrise fungiert noch als Beschleuniger. Deutlich zeige sich dies auch in der Bekleidungsbranche: Im August lag der Mode-Umsatz stationär 11,4 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Online dagegen waren Schuhe, Bekleidung und Sportartikel die beliebtesten Produkte und wurden von 68 Prozent der Online-Käufer bestellt.
Starkes Wachstum bei Shop Apotheke
Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke profitiert ebenfalls stark von der Coronakrise. Nach vorläufigen Berechnungen stiegen die Erlöse im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 39,7 Prozent auf 238,7 Millionen Euro. In den ersten drei Quartalen summiere sich das Plus damit auf 38,1 Prozent, so die Tagesschau. Die Zahl der aktiven Kunden sei seit dem Jahreswechsel um 1,2 Millionen gewachsen. Vor allem der nicht-deutschsprachige Raum gilt dabei als Treiber: In Frankreich, Belgien, Italien und den Niederlanden stiegen die Umsätze um 82,2 Prozent. Die Entwicklung spiegelt auch der positive Verlauf der Unternehmensaktie wieder, die derzeit bei knapp 160 Euro liegt.
Decathlon baut aus
Sportartikelhändler Decathlon expandiert. In den kommenden Jahren soll die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland von 4.700 auf etwa 10.000 wachsen, wie das Unternehmen laut Handelsblatt mitteilt. Die Zahl der Filialen soll von derzeit 83 auf etwa 140 wachsen. Zwar werde es bis Jahresende zu einigen Filialschließungen kommen, wie Deutschland-Chef André Weinert gegenüber der Wirtschaftswoche ankündigte, doch Neueröffnungen sollen die Schließungen ausgleichen. Die neuen Arbeitsstellen sollen auch im Online- und Logistikbereich des Unternehmens geschaffen werden.
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Beim Disscouner für Lebensmittel sieht es ganz anders aus. Da tragen selbst das Personal Masken. Auch die schnelle Reaktion bei erhöhten Kundenaufkommen ist super. Warum schafft es nicht der Einzelhandel?
Beispiele: Famila, Obi C&A
Kundenfreundlichkeit fängt nicht bei einen aufgestzten Lächeln an.
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