Die Zahl jener, die gern Mode Secondhand kaufen, ist zuletzt etwas angewachsen: Mehr als die Hälfte der Deutschen (56 Prozent) hat schon einmal gebrauchte Kleidung geshoppt – drei Prozent mehr als noch im Vorjahr. Das zeigt der Second Hand Fashion Report vom Online-Shop Ubup, für die der zu Momox gehörende Secondhand-Mode-Anbieter eine repräsentative Umfrage mit dem Marktforschungsinstitut Kantar sowie eine Kundenumfrage unter insgesamt 6.000 Personen durchgeführt hat.
Dabei zeigte sich, dass diese Form des Konsums mehr und mehr zur Routine wird, bereits jeder Dritte Befragte erwirbt mindestens alle drei Monate seine Garderobe auf diese Weise. Etwa die Hälfte (46 Prozent) hält es für sehr wahrscheinlich, dies in den kommenden Monaten zu tun – sechs Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
Secondhand-Shopping vorrangig online
Laut Ubup würden knapp zwei Drittel (63 Prozent) gebrauchte Fashion im Internet kaufen, Flohmarktbesuche liegen mit 42 Prozent sowie das Aufsuchen stationäre Secondhand-Läden mit 37 Prozent deutlich dahinter. Fast drei von vier Frauen (73 Prozent) nutzen dabei Online-Möglichkeiten, Männer lieber das Geschäft (43 Prozent) – aber auch generell würden Frauen eher aus zweiter Hand kaufen als Männer.
Beliebt ist sie insbesondere bei jüngeren Menschen, ebenfalls knapp zwei Drittel der 16- bis 24-Jährigen sowie der 24- bis 34-Jährigen greifen darauf zurück. Bei älteren Zielgruppen hat sich dies jedoch auch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich verändert: Bei den 55- bis 64-Jährigen konsumieren 51 statt zuvor 43 Prozent die Secondhand-Mode.
Nachhaltigkeit als wichtigstes Shopping-Motiv
Zwar sind vielerorts gebrauchte Artikel deutlich günstiger als Neuware – 79 Prozent erwerben diese Kleidung aufgrund der Preisersparnis. Generell sei jedoch kaum eine Abhängigkeit dieses Einkaufverhaltens zum Brutto-Haushaltseinkommen feststellbar gewesen – zumindest bei jenen mit einem Einkommen unter 50.000 Euro pro Jahr. Stattdessen sei der Nachhaltigkeitsaspekt die größte Motivation für den Kauf von Secondhand-Kleidung: 86 Prozent aller Befragten geben an, diese zu kaufen, weil es gut für die Umwelt ist. Umweltschutz und Nachhaltigkeit waren beim Modekauf insgesamt 90 Prozent aller Umfrageteilnehmer wichtig.
Die Coronakrise habe diese Aspekte noch befördert. Die Kundenumfrage ergab etwa, dass 16 Prozent seit der Corona-Pandemie bewusster einkaufen. 91 Prozent greifen auf Gebrauchtware zurück, 58 Prozent achten auf Fair-Trade-Label und meiden sogenannte Fast Fashion (56 Prozent), ein Fünftel kaufe ausschließlich nur noch Mode nachhaltiger Marken.
Corona-Pandemie reduziert Fashion-Konsum
Etwa ein Drittel der Deutschen kaufte coronabedingt weniger Kleidung, unabhängig von ihrem Neuwert – entweder, weil sie das Gefühl hatten, nichts neues zu brauchen oder der Kleidungskauf nicht als wichtig erschien. Bei über der Hälfte (57 Prozent) habe die Pandemie indes das Modekonsumverhalten aber nicht verändert, acht Prozent der Befragten hätten sogar mehr gekauft.
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Ganz anders klingt es im Text: "Mehr als die Hälfte der Deutschen (56 Prozent) hat SCHON EINMAL gebrauchte Kleidung geshoppt." Man ist sogar geneigt zu sagen, 'ach ja? "wer denn noch nicht?'
Denn auch diese Aussage hat null empirische Aussagekraft - denn sie beinhaltet sowohl eine 25-Jährige, die aus tiefster Überzeugung fast ihre gesamte Kleidung aus Zweiter Hand bezieht ebenso, wie einen 60-jährigen, der in den 70er Jahren einmal eine alte Lederjacke auf einem Flohmarkt gekauft hat, weil er sie cool fand.
Wo ist also der Wert einer solchen Festellung?
Da kann ich auch eine Umfrage machen wie "Sind Sie in Ihrem Leben schon einmal bei Rot über die Ampel gegangen? Und als Auswertung behaupten: "Jeder Zweite hält sich nicht an die Verkehrsregeln. "
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