Die Coronakrise belastet vor allem kleine stationäre Einzelhändler enorm. Das ist den meisten Verbrauchern offenbar auch bewusst, wie eine aktuelle Bitkom-Umfrage laut Heise Online zeigt: 79 Prozent der 1.103 befragten Verbraucher befürchtet demnach, dass viele Einzelhändler in ihrer Region die Coronakrise wirtschaftlich nicht überstehen werden. Um die kleineren Betriebe zu unterstützen, kaufen zwei Drittel der Befragten bewusst bei ihnen vor Ort ein.
Genauso viele Verbraucher wünschen sich aber auch, dass mehr lokale Unternehmer ein Online-Angebot hätten. Denn der Einkauf im Ladengeschäft ist vielen Kunden in dieser Zeit unheimlich: 71 Prozent beklagten, dass sich andere Kunden in Geschäften häufig nicht an die Abstands- und Hygieneregeln hielten. Auch das kontaktlose Bezahlen ist noch nicht so weit verbreitet, wie es sich viele Kunden wünschen: 48 Prozent der Befragten würden diese Möglichkeit in lokalen Geschäften gerne häufiger haben.
Obwohl die Verbraucher sich um den lokalen Einzelhandel in ihrer Region sorgen, kauft jeder dritte Kunde nach eigener Aussage seit Beginn der Pandemie mehr online ein. Hier spielen vor allem Faktoren wie die bequeme Lieferung nach Hause, die Unabhängigkeit von Öffnungszeiten und das größere Angebote im Netz eine große Rolle. Jeder dritte Online-Kunde gab zudem an, mit dem Online-Kauf die Gefahr einer Ansteckung mit Corona minimieren zu können.
Zooplus kommt weiter gut durch die Krise
Der Heimtierbedarfshändler Zooplus hat seine Geschäftszahlen für die ersten neun Monate des Jahres vorgelegt und kommt demnach weiter gut durch die Coronakrise: Das Unternehmen habe „eine deutliche Umsatz- und Profitabilitätssteigerung erzielt“, heißt es im Geschäftsbericht.
Die Umsatzerlöse stiegen in den ersten neun Monaten demnach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Das Ebitda lag bei 47,8 Millionen Euro und damit deutlich höher als im Vorjahreszeitraum: 2019 erreichte Zooplus lediglich ein Editda von 6,7 Millionen Euro. Im dritten Quartal lagen die Umsätze bei 436,4 Millionen Euro (Q3 2019: 377,7 Mio. Euro) und das Editda bei 18,4 Millionen Euro (Q3 2019: 2,2 Mio. Euro).
Real-Verkauf: Markenverband will Edeka und Kaufland ausbremsen
Der Deutsche Markenverband fordert, die Übernahme von Real-Märkten durch Edeka und Kaufland untersagen zu lassen. „Wir sehen hier eine erhebliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs und das endgültige Entstehen eines engen Oligopols im Lebensmittelhandel“, wird Andreas Gayk, Geschäftsführer Recht und Politik des Verbands, von der WirtschaftsWoche zitiert. „Jede Verstärkung der Marktmacht eines der vier führenden Handelshäuser durch einen Zukauf bedeutet eine erhebliche Beeinträchtigung des Nachfragewettbewerbs.“
Die vier großen Händler in Deutschland würden bereits mehr als 80 Prozent des Marktes auf sich aufteilen. Das Kartellamt prüft Übernahmen in dem Sektor ebenfalls sehr genau – zuletzt wurden Vorbehalte gegen die Pläne von Kaufland laut. Bei neun Real-Märkten sei durch die Übernahme „eine erhebliche Behinderung des regionalen Wettbewerbs zu erwarten“, heißt es. Kaufland und der russische Finanzinvestor SCP haben Vorschläge für mögliche Lösungen gemacht. Eine Entscheidung soll bis zum 30. Dezember fallen.
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Die DUMMHEIT der Menschen keine Grenzen!
Schon Albert Einstein soll gesagt haben:
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher"
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