Um die Wirtschaft zu stabilisieren und Unternehmen in der schwierigen Zeit rund um Corona-Lockdowns zu stützen, hatte der Bund diverse Wirtschaftshilfen auf den Weg gebracht. Wie viel Geld dabei bisher schon geflossen ist, hat am Montag das Bundeswirtschaftsministerium mitgeteilt: Die Summe beläuft sich mittlerweile auf rund 100 Milliarden Euro. Zu diesen Geldern, die seit März vergangenen Jahres – kurz nach dem Ausbruch der Pandemie – gezahlt wurden, seien außerdem noch rund 30 Milliarden Euro hinzugekommen, die im Rahmen von Kurzarbeit flossen.
„Wir werden in diesem Jahr den Wirtschaftseinbruch nicht nur stoppen, sondern umkehren“, kommentierte Wirtschaftsminister Peter Altmaier nach Angaben von Reuters. Für das aktuell laufende Jahr wird nach dem Konjunktureinbruch 2020 ein Wirtschaftswachstum um etwa 3,5 Prozent erwartet. „Spätestens 2022 haben wir wieder alte Stärke erreicht.“
Rund die Hälfte der 100 Milliarden Euro Hilfen gingen dabei auf finanzielle Unterstützung der Förderbank KfW zurück. Diese seien etwa durch Hilfen für Selbstständige oder Unternehmen (wie Fixkosten-Zuschüsse), aber auch durch Umsatzentschädigungen für Betriebe ergänzt worden, die ihre Standorte aufgrund der Pandemie geschlossen halten mussten. „Aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), der eigens wegen der Corona-Krise geschaffen wurde, wurden für Eigenkapitalhilfen an Konzerne insgesamt 8,5 Milliarden Euro eingesetzt“, heißt es weiter.
Kriminelle nutzen Notlagen wie Corona aus
Während die Coronakrise die Digitalisierung in vielen Unternehmen und Bereichen vorangetrieben hat, hat sich allerdings auch die Lage rund um Cyberkriminalität verschärft. Das liege unter anderem daran, dass sich quasi die Angriffsfläche durch die fortschreitende Digitalisierung vergrößert habe. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes stieg die Bedrohung durch Online-Angriffe im vergangenen Jahr sowohl auf qualitativer als auch auf quantitativer Ebene. „Es werden jene angegriffen, welche für die Gesellschaft einen hohen Stellenwert besitzen“, zitiert Heise Online die Behörde.
Als Beispiel seien etwa Spam und Phishing – also der unerwünschte massenhaft E-Mail-Versand und Versuche, sensible Daten über gefälschte Mails und Websites abzufangen – im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent angewachsen. Zudem seien auch vermehrt „Angriffe auf Unternehmen und öffentliche Einrichtungen festzustellen, die für die Bekämpfung der Corona-Pandemie relevant sind“, berichtet das BKA. Die Täter hätten sich dabei professionalisiert, wodurch die Bedrohungslage im deutschen Raum weiter verstärkt würde.
Die Anzahl erfasster Online-Delikte („im engeren Sinne“) sei demnach 2020 um 7,9 Prozent auf 108.474 geklettert, wobei die Quote der Aufklärungen bei nur einem knappen Drittel (32,6 Prozent) lag. Auch die Zahl der Verdächtigen habe ein Plus von 9,5 Prozent verzeichnet, was einem Wert von 24.717 entspricht. Allerdings gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer aus. Das größte Schadenspotenzial sieht das Bundeskriminalamt derweil in Ransomware. Dabei werden Systeme und Geräte von Kriminellen beispielsweise mithilfe von Erpressungstrojanern angegriffen und verschlüsselt, wodruch die Besitzer keinen zugriff mehr hätten. Für eine Freischaltung fordern die Hacker dann zumeist Geld. Solche Vorfälle können „zu massiven Geschäfts- beziehungsweise Funktionsunterbrechungen führen und existenzbedrohend sein“.
Fehltage sinken auf Langzeit-Tief
Die Maßnahmen, die zur Eindämmung der Coronapandmie von Bund und Ländern getroffen wurden, wirken sich positiv auf den Krankenstand in Unternehmen aus: Wie Spiegel Online schreibt, sei die Zahl der krankgemeldeten versicherten Erwerbspersonen bei der Techniker Krankenkasse in den ersten drei Monaten auf 3,8 Prozent gesunken. Dies sei der niedrigste Wert, den man seit 13 Jahren verzeichnen konnte. Zum Vergleich: In den ersten drei Monaten des Vorjahres habe der Wert noch bei 5,1 Prozent und 2019 noch bei 4,8 Prozent gelegen.
„Die Fehltage sind bei fast allen Diagnosen zurückgegangen, besonders bei den Erkältungskrankheiten. Auch blieb die Grippewelle aus, die sonst in der Regel alle zwei Jahre im Februar für einen erhöhten Krankenstand sorgt“, wird Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse zitiert.
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