Jahrelang rangen die Industriestaaten um eine Lösung, mit deren Hilfe man internationale Großkonzerne wie Google, Amazon, Facebook oder Apple daran hindern könne, legale Steuertricks zu nutzen, um Steuern zu sparen. Immer wieder wurde die Forderung laut, dass solche Großunternehmen Steuern auch dort begleichen müssten, wo sie Umsätze generieren und in der Hauptsache eben nicht nur am Firmensitz.
Nun gibt es einen großen Durchbruch: Die G7-Staaten haben sich am Wochenende bei ihrem Treffen in London auf eine globale Mindeststeuer geeinigt, die Großkonzerne künftig begleichen müssen. Bei mindestens 15 Prozent soll der neue Steuersatz liegen. Zudem soll es nach Informationen von Spiegel Online eine neue Digitalsteuer geben, die im Rahmen digitaler Dienstleistungen anfällt. „Das ist eine sehr gute Nachricht für die Steuergerechtigkeit und die Solidarität, und eine schlechte Nachricht für Steueroasen in aller Welt“, wird Bundesfinanzminister Olaf Scholz zitiert.
Die Einigung der sieben Industrieländer, zu denen neben Deutschland auch Frankreich, Italien und Japan, Kanada, das Vereinigte Königreich sowie die Vereinigten Staaten gehören, müsse allerdings auch noch in größerer Runde Zustimmung finden, etwa im Kreis der G20, zu denen auch Schwellenländern wie China, Brasilien oder Indien zählen. Experten gehen davon aus, dass die neue Mindeststeuer den 27 EU-Staaten zusammen rund 50 Milliarden Euro an Mehreinnahmen in die Kassen spülen könnte, wobei man für Deutschland von einem Wert von fast sechs Milliarden Euro ausgeht. Liegt der Steuersatz schließlich bei 25 Prozent, so sei von rund 170 Milliarden Euro für die EU-Staaten auszugehen.
DDoS-Angriff auf Volksbanken
Der IT-Dienstleister der Volks- und Raiffeisenbanken, Fiducia & GAD, ist Opfer eines gezielten Cyber-Angriffs geworden. Laut Golem habe das Unternehmen bestätigt, dass erste DDos-Attacken bereits am vergangenen Donnerstag registriert wurden – während zunächst das Rechenzentrum in Karlsruhe angegriffen wurde, sei später auch ein zweites Zentrum in Münster in den Fokus der Kriminellen gerückt.
Bei solche DDos-Angriffen werden die Systeme von Unternehmen durch massenhafte Anfragen überlastet und blockiert. Als Folge der Attacke sei das Online-Banking bei zahlreichen Finanzinstituten lahmgelegt worden, das heißt, Kunden hätten die Websites der Banken nicht erreicht und/oder hätten kein Online-Banking vornehmen können. Die Nutzung von Geldautomaten sei hingegen weiterhin möglich gewesen. Konkret betroffen seien neben den Volksbanken auch teils die Sparda-Banken sowie private Finanzhäuser.
Größere Attacken hätten sich demnach bis in die Morgenstunden des Freitags hingezogen, wobei diese jedoch abgewehrt werden konnten. „Der Krisenstab der Fiducia & GAD beobachtet die Systeme weiter engmaschig, um schnell auf etwaige erneute Attacken reagieren zu können“, wird Fiducia & GAD zitiert.
Pearl.de nicht erreichbar
Der Online-Händler Pearl.de ist derzeit offline. Besucher des Online-Shops stoßen auf eine vorgeschaltete Information, dass der Webshop „momentan nicht verfügbar“ ist: „Unser Pearl-Webshop ist auf mehrere tausend Besucher gleichzeitig ausgelegt. In Spitzenzeiten kann es dennoch vorkommen, dass kurzzeitig wegen Überlastung kein Zugang möglich ist. Diese Hinweis-Seite erscheint auch, wenn unsere Webserver durch DDoS-Attacken überlastet werden oder ein anderweitiges Webserver-Problem aufgetreten ist.“ Ein genauer Grund, warum der Online-Shop nicht zu erreichen ist, wird dabei nicht genannt. Allerdings ist der Hinweis zu lesen, dass man „mit Hochdruck an einer Lösung“ arbeite.
Wie Heise Online berichtet, teilte Pearl via Facebook mit, dass die Vorschaltseite bereits seit Samstag aktiv sei, allerdings habe es auch Nutzermeldungen gegeben, nach denen der Hinweis schon am Freitag zu sehen war. In einem Update verwies das Tech-Portal darauf, dass die Systeme wohl auf einen Unwetterschaden zurückzuführen seien. Über den hauseigenen YouTube-Kanal habe sich Pearl entsprechend geäußert.
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